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Kategorie: Tooltime (Seite 3 von 7)

Tooltime – Chrome-Erweiterungen


(flickr)

Das Internet und die Menschen darin werden ja besser und schlauer, wenn man wissen teilt. Heute teile ich etwas ganz Spezielles mit euch. Meine Chrome-Plugins. Ich war langjähriger Firefox-User. Eigentlich bereits seit den Versionen 0.8 oder 0.9. Es war die Offenbarung gegenüber dem seltsamen Internet Explorer, dessen Startseite aufgrund von Schadsoftewarebefall nicht mehr umzustellen war. Als dann die Erweiterungen kamen und ich mehr und mehr mit dem Web verschmolzen – war es eine Geschwindigkeits- und Produktivitätssteigerung. Auch die damals noch große Innovationskraft ließ mich neben den Sicherheitsaspekten – gegenüber IE 6 – dem Firefox diesen als Standardbrowser einrichten.

Heute liegt die Innovationskraft für mich eher bei Opera und Chrome. Chrome ist aber der Browser meiner Wahl. Es gibt nur noch ein Feld in der großen Browserleist – sowohl für die Adresseingabe als auch die Suchanfragen; man schmeißt einfach alles fast gedankenlos rein und wartet wie die Maschine respondiert. Auch die brutale Updatepolitik – ich benutzte die DEV-Reihe des Chromes – jenseits jeglicher Versionsnummern ist herrlich. Ständig gibt es kleine Verbesserungen, neue Ideen, die man plötzlich entdeckt.

Die technologische Relevanz eines Browsers kann man auch immer an seiner Community erkennen. Hier würde ich sagen, teilen sich Opera und Chrome die Szene der Early-Developers; also die Jungs und Mädels, die sich bei jedem Dienst anmelden, die alles ausprobieren, die wie ich mit dem Netz verschmolzen sind. Und mit dieser sehr aktiven und technologisch fordernden Nutzerschaft, hat sich auch recht flux einiges an Erweiterungen angesammelt. Vielfach waren für diese natürlich Firefox und Mozilla Ideengeber, aber warum nicht von guten Dingen lernen. Extensions machen das Leben im Web leichter, erträglicher und oftmals „schneller“. Hier also ein kleiner Überblick der von mir eingesetzten Erweiterungen für den Chrome-Browser:

1. Adblock

Der Klassiker. Einmal installiert und die richtigen Filterlisten abonniert, macht er das Surfen auf 90% aller kommerziellen Seiten erträglich. Vor allem die einschlägigen Newsportale, die am rechten und oberen Rand mit Flackern und Rattern nerven, werden wirklich lesbar.

2. Awesome Screenshot Tool

Es gibt einige Tools um Screenshots zu erstellen. Neben den Betriebssystem funktionen (z.B. am Mac CMD + ? + 3 [oder 4] usw.), ist es mit diesem kleinen Helferlein möglich, fix Browserausschnitt oder ganze Websites – also auch bis zum Seitenende – als png zu speichern. Darüberhinaus kann man Text, grafische Elemente wie Pfeile, Kreise zum Markieren, hinzufügen. Der erstellte Screenshot kann nun heruntergeladen oder auch im Web verteilt werden. Schnell und unkompliziert.

3. Bubble Translate

Als ich vor Jahren erstmal den Babylon Translator als Programm auf meinem Rechner installiert hatte, war das eine Offenbarung. Jenseits von „bei dict.leo suchen“ oder im Wörterbuch blättern schnell Wörter, Sätze oder kleinere Textteile zu übersetzen. Mit Bubble Translate ist der Name Programm. Frei konfigurierbar ist es nun bei mir so, dass bei gleichzeitig gedrückter Alt-Taste markierter Text binnen Sekunden in einer kleinen Bubble über dem markierten Text übersetzt wird. Schön.

4. Diigo-Bookmarklet

Gibt es ja auch für delicious. Seite angesurft, Button gedrückt, Text und Tags erstellt und schon liegt die Seite auf dem riesigen Haufen meiner Bookmarks. Weiterhin bietet dieser Erweiterung die Möglichkeit Textteile auf der zu speichernden Website zu markieren, sie bei diigo automatisch cachen zu lassen und zu guter Letzt kleine Notizen zu hinterlegen.

5. RSS Subscription Extension

Keine Ahnung, warum Chrome ab Werk ein kleines RSS-Icon nicht in das Adress- und Suchfeld integriert, wenn auf einer Seite ein RSS-Feed vorhanden ist. So muss man nicht den Subscription-Button suchen. Aber gut. Mit dieser Erweiterung wird dieses Standard-Feature problemlos nachgeliefert und RSS-Feeds können schnell an den GoogleReader oder auch andere RSS-Reader weitergeleitet werden.

6. EXIF-Viewer

Für Fotografen immer spannend. Wenn man bei einem Bild, die Exif-Einträge zu einem Bild nicht mitgeteilt werden, kann man diese, falls sie im Foto trotzdem hinterlegt wurden, schnell auslesen lassen und im Right-Click-Menü sichtbar machen.

7. Google Mail Checker Plus

Ich nutze Gmail. Damit ich sehe, wann Post da ist, gibt es für mich nur den Google Mail Checker Plus. Funktioniert unglaublich zuverlässig, kommt mit mehreren Konten zurecht, zeigt Auszüge, die man markieren, lesen, archivieren, löschen usw. kann ohne ständig sich im Interface von Gmail aufzuhalten. Außerdem wandelt er mailto:-Links souverän so um, dass diese in Gmail geöffnet werden.

8. KB SSL Enforcer

Wenn eine Website SSL-Verschlüsselung zur Datenübertragung anbietet, muss die Nutzung dieser sicheren Kontaktaufnahme nicht automatisch geschehen. Diese Erweiterung zwingt den Browser aber diese Variante zu wählen. Hier kann man sich zum Thema SSL einlesen. Safety First!

9. LastPass

Hinsichtlich meiner Passwort-Verwaltung habe ich viel probiert: KeePass, 1Password… nett, teilweise teuer… alles irgendwie nervig. Als beste Variante – auch im Zusammenhang mit dem Iphone und der Nutung von Chrome – hat sich LastPass herauskristallisiert. Mit der Erweiterung werden alle login-forms zuverlässig mit meinem gespeicherten Passwörtern gefüllt, neue Registrierungen werden ebenso automatisch aufgenommen, sichere Passwörter können erstellt werden und das Syncing zum Iphone geht logischerweise geht herrlich unproblematisch. Eine unglaublich häufig verwendete Erweiterung. Nutze LastPass wegen des IPhones in der Premium-Version.

10. Personal Blocklist

Nutze ich erst seit wenigen Tagen und finde diese Erweiterung wunderbar. Man kennt das ja. Man sucht nach einem Produkt (oder einer Person) und erhält im Google-Index bergeweise Sucherergebnisse von Preissuchmaschinen (oder auch Portalen wie stayfriends oder yasni). Diese Erweiterung gibt die Möglichkeit, die Suche bei Google zu personalisieren und Suchergebnisse von bestimmten Domains zu blockieren. Ich denke Google lernt selbst sicherlich bereits viel, aber hier kann man dem ganzen unnützen Ballast an Suchergebnissen souverän den Garaus machen.

11. Shareaholic

Ich mag es Dinge zu zentralisieren. Mit Shareaholic ist dies problemlos möglich. Finde ich einen Link, ein Bild, einen Text, von denen ich der Ansicht bin, sie müssten gespeichert, verteilt, gebookmarkt (ja eine Dopplung mit der Diigo-Extension) oder wieder veröffentlicht werden, dann ist Shareaholic absolut überragend. Ich kann Informationen schnell und bequem zu sozialen Netzwerken (facebook, twitter, tumblr, googleBuzz, posterous), Bookmarking-Diensten (diigo, delicious) oder auch zu anderem Annehmlichkeiten des Webs wie Evernote und Instapaper schicken. Die Auswahl an Diensten ist wirklich umfangreich. Für jeden ist etwas dabei und es ist nicht mehr notwendig für jeden Dienst oder Webanwendung eine eigenes Bookmarklet oder Sharing-Tool zu installieren. Boom Zack Return.

12. WiseStamp

Sehr speziell. Macht im Prinzip nichts anderes als in Gmail Signaturen – angereichtert mit Links, Social Media-Profilen usw. – an jede Email ranzupappen. Das Ganze kann dann noch nett formatiert werden.

 

Naja. So viele sind es nicht. Aber vielleicht sind für den ein oder anderen ein paar Anregungen dabei gewesen.

WERBUNG: ThurMensa

Jan Raasch (@janraasch) hat sich ein wenig Mühe gemacht und die Speisepläne der Thüringer Universitätsmensen in eine nette Webapp gepackt. Das schöne an WebApps ist, dass sie im Prinzip nichts anderes sind als eine für Touch-Devices optimierte Website, die dann im Iphone fast wie ein normale App integriert werden können. Binnen weniger Sekunden kann nun der Ipod Touch- oder Iphone-User, aber auch der normale Mac- oder PC-Benutzer über seinen Browser sich flux über die aktuellen Speisen der Mensa seiner Wahl informieren. Der Name der Webapp: „Thur Mensa

Schön ist, dass die aktuellen Speisen des Tages optisch nett und technisch schnell zugänglich gemacht werden. Leider fehlt die Vorschau für die kommenden Tage. Auf jeden Fall aber ein Vorschritt gegenüber den umständlichen und auf Smartphones nur schwer zu lesenden Varianten, die das Studentenwerk Thüringen selbst bereitstellt. Außerdem handelt es sich bei ThurMensa noch um Version 0.1. Somit ist ja noch Luft nach oben. Tolle, kleine App.

delicious diigo

Es lässt mich nicht los. Was tun wir, wenn wir bookmarken? Speichern wir die Seite ab, um sie nur zu einem späteren Zeitpunkt wiederzufinden? Ist es wirklich nur der Versuch einer Abkürzung, um ein eventuell nerviges Suchen zu vermeiden? Schon möglich. Früher war das so. Ich legte mir ein Lesezeichen in meiner Lesezeichenleiste an, ein kleines buntes Favicon und ein Wort waren nun aufzufinden, verbanden mich irgendwie mit den Informationen. Bookmarks waren etwas Privates, gingen zunächst nur mich etwas an, erfüllten ihre Gedächtnisstütze, erleichterten das Ansurfen häufig besuchter Webseiten. Und dann kam del.icio.us.

Delicious brach mit der Idee, dass das Lesezeichen nur im Nachttisch im Buch steckten. delicious brachte uns plötzlich dazu, dass Buch an einem öffentlichen Ort liegen zu lassen. Im Park. Wo alle es sehen können, stehen bleiben vor einem Regal mit einem Haufen Lesezeichen, säuberlich sortiert und wenn die Passanten wollten, können sie mein Regal abonnieren und ich reiche ihnen sekündlich frisch meine neusten Funde und Interessen im Netz weiter. delicious schafft es so „eine genuin egoistische motivation […] in eine soziale Aktion“ umzuverwandeln. Wenn ich den Markus von hackr.de hier richtig verstehe, dann bleibt der Vorgang des bookmarkens streng genommen weiter eine private – gar eine egositische Handlung, die Vernetzung treibt es aber zu einer sozialen Aktion. Auch wenn der Vergleich etwas skrupellos ist, ähnelt das bookmark-Verhalten des Web 2.0 dem Hobbeschen Menschen im Natur- bzw. Kriegszustand. Mit seinem naturfundierten egoistischen Eigeninteresse – manifestiert im Recht eines Jeden auf Alles – treibt der Naturmensch sich zwar selbst in den Naturzustand, aber gleichzeitig wirkt der Egoismus wie ein Hebel, der ihn sozial macht. Die Einsicht des Individuums ist für dieses notwendig, um zu verstehen, dass Kooperation und Rechtsverzicht die einzig tauglichen Mittel sind, den Kriegszustand zu beenden. Der Egoismus macht, so verwirrend das auch klingt, sozial. Auch wenn der Vergleich an fünf bis sechs Stellen hinkt, verdeutlicht er ein Prinzip. Egoismen können so aneinandergereiht und geformt werden. In menschlichen, sozialen Gruppen entsteht somit etwas Neues – ein neuer Raum. Ganz automatisch. Ohne, dass wir das eh gemerkt hätten. Das ist die große Stärke von delicious. Es ist die aktiv-passive Community, die mit ihren egoistischen Speichertechniken, einen Trendfinder, eine Art Suchmaschine für das unbewusste Streben des Netzes kreieren konnte.

Fraglich ist, ob das den Gründern des Dienstes bzw. den heutigen Entwicklern oder – und hier fällt das Urteil sicherlich negativ aus – yahoo bewusst geworden ist. Verfolgt man nun die nun langsam verhallende Diskussion um delicious und social bookmarking wird meist angemerkt, dass es ein Web2.0-Urgestein Dienst ist, der als erster neben Flickr den Namen Web2.0 irgendwie verdient hat. delicious als die „altehrwürdige Bookmarkverwaltung“, die verdrängt wird von Tools wie instapaper, evernote, google reader kombiniert mit der google suche oder auch der Linkschleuder Twitter (darüberhinaus auch durch tabbed browsing). Diese Verdrängung impliziert eine grundsätzliche Veränderung des Konzeptes des „bookmarking“. Was wir wieder finden wollen, suchen wir offenbar lieber in Suchmaschinen, per twitter-hashtag und andere Kanäle. Die Relevanz von delicious kann somit weiterhin nur darin bestehen, ein Informationsregulator zu sein, der menschlich bewusst-unbewusst gesteuert verschlagwortet, ansammelt und weiterverteilt.

Aber jetzt mal Schluss mit diesen kreisenden Gedanken, um Relevanz und Mär des Social Bookmarkings. Ich nahm den sunset von delicious als Ausgangspunkt mal einen anderen Dienst auszuprobieren. Mein Wahl viel dabei nicht auf das visuell orientierte Zootool oder auch pinboard, sondern diigo. Der Massenexodus hat vermutlich viele Menschen zu anderen Diensten getrieben, vielleicht haben viele wie ich auch einfach ihre Bookmarks bei einem anderen Dienst importiert, ohne delicious ganz den Rücken zu kehren. Ein perfektes Ausgangspunkt anhand der Linie meiner Bedürfnisse die beiden Dienste – diigo und delicious – zu vergleichen.

Digest of Internet Information, Groups and Other stuff ist wirklich ein beschissener Name. Zumal man ohne Recherche gar nicht darauf kommt, was das heißen könnte: Diigo. Klingt wie ein amerikanischer Mex-Tex-Koch. Ist aber momentan einer der featurereichsten und technologisch umfangreichsten Bookmarking-Dienste im Netz.

Fangen wir mit dem offensichtlichen an: mit der Optik. Diigo ist kurz gesagt: absolut häßlich. Wirklich. So lieblos wie das Menü, Linkcontent und Navigation zusammengebracht werden, schliesse ich nicht auf ein durchdachtes UI-Konzept, sondern durch beständig entwickelte Kompromisse, die die häufig nachgerüsteten Features notwendig werden ließen. Delicious hingegen – auch wenn es vermutlich Gegenmeinungen gibt – wirkt subjektiv auf mich geordneter. Vielleicht liegt es an den Strichen, den dominierenden Farbtönen aus Grau und Blau und den durchdachten Mouse-Over-Animationen. Es ist stringent und vor allem darauf ausgerichtet, zu sortieren, zu archivieren und zu suchen.

Im Hinblick auf die Funktionen kann diigo alles, was delicious als Funktionen sein Eigen nennt, nur mit dem Unterschied, dass Diigo weit darüberhinaus reicht. Allein am Feature des Post-to-Blog wird das deutlich. Delicious kann automatisch täglich Links an ein vorher definiertes Blog senden. Alles, was bei delicious landet, wird automatisch weitergepostet – alle 24 Stunden. Diigo ist das feinfühliger. Nicht nur, dass es möglich ist Listen anzulegen (das nicht-ganz-Äquivalent zu den delicious-Bundles), sondern das Send-To-Blog-Feature ist vollständig steuerbar: Listen, alles, einzelne Einträge sind abwählbar, bevor man sendet sogar noch editierbar. Ja, das heißt auch, dass automatisch gesendet werden kann, aber auch eine manuelle Blogbefeuerung möglich ist. Dabei ist die Konfiguration dieser Funktionen keine Raketentechnik, sondern recht simpel. Es ist also verwunderlich, warum delicious an dieser Funktion über die Jahre hinweg nicht nachgebessert hat. Die Social Media-Integration ist beiden Anbietern nicht geglückt. Twitter klappt, der Rest muss über Plugins geregelt werden. Jedoch bleibt die Frage im Raum stehen, wozu man dies wirklich benötigt. Links gehen ja gleich ab in die Networks und werden nicht es archiviert, um sie erneut zu publizieren. Von daher… alles okay.

Gegen Geld ist es bei diigo möglich sämtliche Bookmarks zu cachen, was ehrlich gesagt, ungeheuer wichtig werden kann, denn oftmals verschwinden Inhalte hinter Bezahlarchiven (faz.net) oder werden vom Netz genommen.

Viel interessanter ist dabei das sogenannten Bookmarklet beider Anbieter. Während delicious schon vor Jahren mit seiner Firefox-Extension den Weg ging, sich in die Browserbookmarks einzufressen und sonst nicht viel Neues zu bieten hat außer eben das Bookmarken selbst mit Tags (bzw. automatisch erkannten Tags, description usw., will diigo an dieser Stelle mehr: neben dem klassischen Bookmarken (respeketive wie bei delicious) ist es möglich, Textstellen zu markieren, mit Notizen zu versehen und – siehe da – auch in Social Networks (twitter, facebook, GoogleBuzz, Email und diigo-Kurz-URL) weiterzuverbreiten.

Die Bookmarkverwaltung auf der Website selbst, ist bei beiden recht ähnlich. Ich sehe aber leicht Vorteile aufgrund der optischen Aufbereitungen bei delicious. Die delicious-Links sind bei diigo „Items“, bundles sind bei delicious tag bundles, während Listen bei diigo item-Listen. Diigo-Listen können noch einmal in sections unterteilt werden, gut für die eigene Stukturierung bzw. dem sortierten Weiterverbreiten in anderen Publikationen. Das Bearbeiten von tags klappt bei beiden Recht gut, optisch natürlich Pluspunkte für delicious. Einzig die Bearbeitung von Listen finde ich bei diigo gruselig: keine Masseneditierung, alles sehr behäbig. Auch das Hinzufügen einzelner Items zu mehreren Listen ist imho nicht möglich. Seltsam. Der workflow bei diigo ist somit ein wenig anders. Wer aber gleich zu Beginn des Bookmarking-Prozesses ein wenig mitdenkt, was seine eigene Sammel- und Archivierungstruktur anbelangt und auch gleich ordentlich taggt, wird schnell alles wiederfinden und im Nachhinein kaum etwas ändern müssen.

Ein wichtiger Aspekt – vielleicht der wichtigste, wenn man meine obigen Worte berücksichtigt, ist die Community bzw. das Network. Es gibt nichts Spannenderes als den bookmarking-Stream zu beobachten und aktuell das Denken der Nutzer nachzuvollziehen. Was ist wichtig, was ist hinreichend bedeutend, um abspeichert zu werden? Hier sehe ich für mich persönlich einen klaren Vorsprung für die delicious-Community. Das Recherchieren – obwohl technisch bei beiden Anbietern recht identisch – versorgt mich bei delicious mit den besseren spannenderen Ergebnissen. Es bleibt also in den nächsten Monaten wichtig zu beobachten, wohin die Entwicklung geht. Ich denke nicht, dass delicious sterben oder gar aussterben wird. Der sinnlose Massenexodus aufgrund einer kleinen Meldung, ist menschliche Hysterie, die sich vornehmlich im Web gerne bildet. Delicious als Urgestein des Web2.0 ist noch zu wichtig, um einfach abzutreten. Ich denke es wird sich schon en business angel finden, der unterstützt; der aber hoffentlich auch darauf besteht, die technologische Entwicklung voranzutreiben. Vor allem im Hinblick auf die Nutzbarmachung der/des „Wisdom/Bookmarking of  the crowd“. Denkbar wären zeitlich filterbare Resulate, endlich die Integration des Seiten-Cachings, eine spannendere Verzahnung der tags usw.

Momentan gibt es also nur wenig Gründe umzusteigen. Es sei denn man ist interessiert am Neuen. Diigo neben vielen anderen ein guter Kandidat. Vor allem, weil man durch das nette Feature „Save To Delicious“ beide Accounts bei diigo und delicious synchron halten kann, wenn man die Bookmarks zunächst im diigo abspeichert.

Metall für Metal – Denon AH-C 560R Review

Kopfhörer für den mobilen Gebrauch an Ipods und Iphones sind für mich immer ein finanzielles Grab. Ich habe über die Jahre garantiert 15 Stück verschliessen. Dabei reichte die Spannweite von 5-6 Apple-Standard-Headphones, mehrere Sonys, Phillips und zuletzt Sennheiser. Finanziell lag meine Schmerzgrenze meist bei 50-60 Euro. Bisher. Heute habe ich mir die Denon AH-C 560R gekauft. Sie liegen für In-Ear-Kopfhörer eine Preisklasse über den bisherigen von mir verwendeten. Ich hatte aber noch einen 20 Euro-Gutschein, so dass die 89€ nicht ganz so weh taten.

Aber es ist eine gehörige Wohltat. Dazu später mehr. Zunächst erst einmal zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen. Wichtig war für mich, die Iphonefunktionalität per Fernbedienung steuern zu können. Laut, leise, Play, Stop, Skip und natürlich das Annehmen von Telefonaten. Das funktioniert soweit ganz hervorragend. Und ich freue mich fast, dass man beim Usability-Design nicht den Weg von Apple mit kaum spürbaren Kippschaltern gegangen ist, sondern den Weg von klassischen Knöpfen wählte, die sich als Dreigespann schnell unterscheiden lassen und nicht ständig ein Befühlen nach sich ziehen, ob man denn gerade im richtigen Bereich der Fernbedienung herumdrückt. Leider hängt die Fernbedienung viel tiefer als bei den Apple-Kopfhörern, so dass man beim Telefonieren erstmal alles zurechtrücken oder auf den mitgelieferten Clip setzen muss. Schön ist, dass das Kabel doch recht lang ist. Praktisch also, wenn man es unter der Kleidung entlangführt. Man kann bequem das Iphone aus der Tasche ziehen und auf Hüfthöhe bedienen. Das Kabel allgemein fühlt sich schön kräftig an und ich hoffe, dass der Preis auch der Neigung zum Kabelbruch entgegenwirkt – einer der häufigsten Gründe, weswegen ich mir neue Kopfhörer besorgen muss.

Die Klinke ist abgewinkelt, nicht so schön wie bei den a-Jays, aber das ganze wirkt recht stabil. Zumal sie offenbar wie der Rest der Ummantelung aus gehärtetem Gummi ist. Die Kopfhörer selbst sind schwarz, unauffällig, aber recht groß. Dieser große Treiber (aus Metall!!!) hat viel Einfluss auf den Klang. Er ist über den Daumen gepeilt basslastig. Was für mich, der es sowieso gerne bassiger hat, hervorragend ist. Als Hörer von Metal/Hardcore und Gedöns ist das Kaufen von Kopfhörern sowieso eine Qual. Gut kommt die Musik erst, wenn sie etwas lauter ist. Ja, ihr Puristen, ihr hört HC leise… iss klar. Sobald man aber in die lauteren Bereich eindringt, wird die Musik zum Soundbrei. Meist sind es die Höhen, die dann beim extensiven Snarr-Drum- oder Beckeneinsatz zu sehr ausreißen und sich unangenehm in den Vordergrund drängen können. Deswegen ist meiner Ansicht nach bei diesen Musikrichtungen stets eine gute Entscheidung, auf über den kompletten Frequenzbereich ausgewogene oder leicht basslastigere Kopfhörer zu setzen.

Als ich sie zum ersten Mal verwendete, dachte ich: Krass. Ich finde, dass sie am Iphone im Vergleich zu Apple-Kopfhörern oder auch den Sennheisern CX300 II ausgesprochen ausgewogen wirken. Der Bass ist für mich genau richtig betont. Vermutlich ein Tick zu stark, aber eben für mich genau richtig. Ein schöner, tiefer und sauberer Druck im Hintergrund, der lange nachhält. Aber auch der Rest ist beeindruckend. Es werden nahezu alle Spielereien über den kompletten Frequenzbereich sauber mitgemacht. Präzise und genau. Es baut sich eine schöne Klangbühne auf und es ist bei geringer Umgebungslautstärke problemlos möglich, alle einzelnen Stimmen zu orten. Vielleicht gibt es einen Hang dazu, dass die Mitten zwischen Höhen und Tiefen etwas untergehen. Das müsste ich noch genauer beobachten. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass intensive Zischlaute und extremes Kreischen zu scharf sind. Aber ich hatte noch nicht die perfekte Passform mit den Silikon-Tips gefunden. (Es sind die ersten Kopfhörer, bei denen ich offenbar die kleinste Größe benötige.) Jetzt ist es besser, auch wenn tendenziell die Höhen bei steigenden Lautstärke nicht allzu sauber sind.

Ich würde den Klang fazituell als recht „warm“ beschreiben. Nicht ganz zufrieden bin ich, wie bereits erwähnt, mit der Auflösung bei verschiedenen Lautstärken. Leise und „mittellaut“ sind die Kopfhörer tadellos. Bei größerer Lautstärke werden mir persönlich die Höhen etwas zu überbetont. Sie kreischen gar, so dass sie die Mitten stark auffressen. Das fällt aber nicht ganz so sehr ins Gewicht, da die Abschirmung von Außengeräuschen wirklich die beste ist, die ich jemals hatte. Es reicht an der Supermarktkasse nicht mehr, den Ipod auszuschalten, sondern ich muss, um etwas zu verstehen, die Kopfhörer wirklich ablegen (ja, ich weiß, das ist unhöflich). Ich muss somit nicht so laut drehen.

Aber wie gesagt: Nicht zu laut, ist die Soundauflösung extrem gut und ich finde das komplette Paket, dem auch noch eine nette und vor allem stabile Transportbox beiwohnte, (bitte lass‘ mich sie benutzen) preislich wirklich gerechtfertig.

Bleibt nur zuletzt noch eine Anklage gegen Apple. Warum zur Hölle ist es nicht möglich, Equalizereinstellungen auf das Iphone respektive den Ipod zu übertragen. Oder hab ich da was verpasst?

Enhancing the old

(via flickr)

Drüben bei bildflimmern.de schreibe ich meistens begeistert über den neuen Weg, der mit Spiegelreflexdigitalkameras eingeschlagen wird.  Endlich HD-Filme mit grandiosen Optiken zu einem bezahlbaren Preis. Ab gut 500 Euro geht es mit der Canon EOS 500D los und die es ermöglicht, knapp 30 Minuten Full-HD Film aufzunehmen (auch wenn der Ton offenbar nur Mono ist – Scheiß Marketing, Canon!). Der Clou ist dabei die optionale Verwendung der hochwertigen Optiken, die eine Qualität liefern, die sich wirklich sehen lassen kann. Geiler Shit, denkt man dann, und blickt dann auf die eigene Kamera. Sie ist ein bisschen in die Jahre gekommen. Drei Jahre wohlgemerkt.

Mein Canon 40D hatte ihre Markteinführung im September 2009 und ist heute schon altes Eisen bzw. alte Teilmagnesiumlegierung. Kriegt man heute nur noch gebraucht. Aber. Aber sie hat ein Feature, das heute zum guten Ton jeder DSLR gehört: LiveView. Die erste Kamera, mit der diese Funktion auf den Markt gebracht wurde, war, wenn ich mich recht entsinne die Olympus E-330 anno 2006. Damals oft belächelt – das ist ja so Consumer – ist es heute ein Feature, das für extreme Situationen, z.B. wenn ich die Kamera auf dem Boden stelle und eine extreme Froschperspektive erzeugen will, usw. recht hilfreich ist. Was bei LiveView passiert, ist relativ einfach. Der Spiegel klappt hoch, im Sucher ist nichts mehr zu sehen, Sensor kriegt dauerhaft Bilddaten und gibt diese an dem LCD-Bildschirm weiter. Man kann zwar den Autofokus nicht bedienen, aber man hat ein aktuelles Bild auf dem Screen.

Und genau diese LiveView-Kameras, die also ein Bild auf den Monitor live ausgeben können, aber eben noch nicht aufzeichnen können – bei Canon also 40D, 50D, 450D, 500D – denen kann mit dem spannenden Programm EOS Camera Movie Record Beine gemacht werden. Wie auch die grützige EOS Utility Software von Canon selbst, kann dieses Open Source-Projekt via USB übertragenen LiveView-Daten auf einem Computer anzeigen. Es kann aber noch mehr. Die eos_movrec.app zeichnet auf und speichert die Daten als .avi ab. Mithilfe der Software ist es möglich, die klassischen Parameter wie Blende, Belichtungszeit (warum eigentlich?), ISO, Programmmodus, Weißabgleich und natürlich den Fokus zu bedienen. Das File hat dann eine Auflösung von 1024x680Px und kommt somit nicht ganz an den aktuellen HD-Kram ran, aber passt scho für den Hausgebrauch.

Mein heute in ca. 2 Minuten Setup-Zeit zusammengefrickeltes Wackelvideo beweist es:

Die schöne Neuigkeit ist die Software gibt es sowohl für Apple als auch PCs, ist wie bereist erwähnt Open Source und denkbar einfach zu bedienen. Wer will, kann das ganze auch in kompliziert und teuer haben, vor allem in Hinblick auf Stopmotion- Filme. Und das ganze ist nett zum Testen. Vor allem um festzustellen, dass dieses Video-Zeugs nicht für jedermann ist. Einen netten Link, wie dieses Setup von unseren Freunden der Astronomie genutzt werden kann (mit ihren IR-Filterfreien Kameras natürlich), gibt es oben drauf.

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