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Kategorie: Urbane Mythen (Seite 1 von 3)

Panisch

Gestern den ersten Regen in der neuen Wohnung erlebt. Ich komme einfach zu nichts. Die Tage verstreichen einfach so, ohne dass ich etwas wirklich schaffe. Mein könnte, wenn man panisch sein möchte, von einer innerlichen Blockade sprechen. Ich muss mich aufraffen, Hausarbeiten warten. Alle werden fertig, nur ich stecke im Schlamassel. Festgehalten von Nichts. Trotzdem verkeilt in mir selbst. Nur auf der Suche nach Betäubung, um das unheilvolle und unaufhaltsame Ende nicht allzulange im Auge haben zu müssen.

Alles Zufall/Die Kuh

Es muss schon was dran sein an der unglaublichen Macht des Zufalls. Gerade heute als ich in der Bahn auf dem Weg zur Bibliothek gerade über den Zufall nachdachte und eine Eingebung erhielt, beschäftigt sich der Baytor auch damit. Als Pseudophilosoph, der seine Weisheiten keinem mitteilt, und auch als überzeugter Evolutionsbefürworter, habe ich mich schon oft in Diskussionen mit Ani befunden, in der ich mich stark machte für die Urknall-Theorie und die Ursuppe. Anis nahezu schlagendes Argument war, dass doch nicht alles… so z.B. ein unglaublich komplexes Lebewesen, wie der Mensch, auf einem Zufall basieren kann, dass nicht alles unglaublich Schöne und Schreckliche auf einer zufälligen Begegnung chemischer Stoffe und speziellen Bedienungen basiert.

Gleiches Ähnliches meint auch Mondtheoretiker Baytor: unsere Existenz ist nicht selbstverständlich. Wir Menschen haben es geschafft, in ca. 100000 Jahren uns selbst zum Mittelpunkt der Welt, der Zeit, des Raumes und allem anderen zu machen. Ja, wir mussten uns sogar einen Gott überlegen, der uns zu etwas besonderen und ausgewählten machte, denn so etwas schönes wie ein sonniger Samstagmorgen mit Brötchen und Wlan auf dem Balkon… nein so etwas schönes kann kein Zufall sein.

Heute um 14:30 Uhr erkannte ich aber die unglaublich schöne Kraft des Zufalls. Ich fuhr gerade mit der Straßenbahn in Richtung Stadt und hatte mutigerweise den Ipod auf Shuffle gestellt. Gerade als die Bahn an der Haltestelle XXX hielt, stand an der Ampel für die Autofahrer ein kleiner Viehtransporter mit nur einer Kuh an Bord. Eben in dem Moment als mein Ipod „Riot Van“ begann zu spielen, blickte die Kuh mich traurig mit ihren riesigen, schönen Augen an. In dem Moment als nun die Arctic Monkeys „Well they won’t catch me and you“ sangen, verstand ich, warum die Kuh so traurig war. Sie war auf dem Weg zum Ende. Sie wollte nur ein letztes Mal den Sonnenschein sehen und die Welt um sie herum, die sie immer so verzaubert hatte.

Die Bahn fuhr los und die Kuh sah mich an als die Bahn fortfuhr. Das ist die traurige Schönheit des Zufalls, der unsere Leben schuf.

Kommunismus und Web 2.0 Teil III/IV

Als letzten Schritt des Webs 2.0 sehe ich die Verlagerung von normalen Office-Anwendungen ins Web an. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationssoftware, Kalender und To-Do-Listen oder auch Portale um Wissen und Informationen zu tauschen können nun auch im Internet erledigt werden. Das Netz erfindet sich selbst neu. Angefangen hat alles mit gmail von google. Dieser Email-Service erlaubte es seine Nutzern erstmal mit 1 Gigabyte Speicherplatz die Emails komplett online zu verwalten. Die Größe des Speicherplatzes zeigt, dass man nun kein Outlook oder Thunderbird (also ein klassisches Emailprogramm) auf dem Rechner zu installieren braucht, um die Emails auf längere Zeit verwalten zu können. Man erkannte, dass Anwendungen vom Nutzer nicht immer gekauft werden mussten, sondern durchaus auch Online bereitstehen können. Der Nutzer zahlt für eine komplette Officeanwendung derzeit über 550 Euro und nutzt dabei nurwenige des umfangreichen Pakets. Stellt euch mal ehrlich die Frage wie häufig ihr eine Powerpointpräsentation oder andere Funktionen des Paketes genutzt hat, für dass ihr soviel Geld ausgegeben hat.
Was ist also von einen neuen Modelll zu halten, bei dem man nur das bezahlt, was man auch nutzt. Ich hab im Januar nur 3 Dokumente geschrieben. Nur 5 mal Zahlen in meine Datenbank eingegeben, keine Präsentationen erstellt usw. würde sich hier immer noch die Anschaffung eine teuren und Pflege bedürftigen Office-Distribution lohnen? Oder wäre die Möglichkeit schnell online, man zahlt ja den Betrag für das Online sein eh schon, die Dokumente zu erstellen und zu speichern nicht viel lukratives?
Der derzeitige Trend zeigt also, wenn er zu Ende gedacht wird, dass wir bald all unsere Officearbeit online angehen werden. Ich deute hierbei den Kauf von writely.com durch Google als ein bewusstes Zeichen des Suchriesens diese Entwicklunge voranzutreiben. Sicherlich muss dabei erwähnt werden, dass diese Anwendungen noch nicht den Funktionsumfang der klassischen Office-Distribuionen wie Mircosoft Office oder OpenOffice besitzen, jedoch stellt sich mir die Frage, wann umgedacht wird. Und die Menschen ihr Dokumente wirklich online schreiben werden? Und bitte wer braucht schon den riesigen Funktionsumfang eines MS Word um einen Brief zu schreiben? Man zahlt viel zuviel Geld für ungenutzte Dinge. Es wird zwangläufig ein neues Bezahlsystem entstehen. Mehr dazu in Teil IV dieser Artikel. Der Nutzer braucht sie auch keine Sorgen mehr, um das Verwalten und Updaten seiner Software zu machen, da dafür der Anbieter zuständig ist. Es wird also in Zukunft immer mit dem Maximum der Funktionen geschriebe, die ich benötige. Und auch nur dann, wenn ich sie brauche. Weiterlesen

Kommunismus und Web 2.0 Teil II/IV

Im letzten Artikel ging es um die wichtigsten technischen Grundlagen. Heute will ich zeigen, wie diese genutzt werden, um das Web zu verändern.

Die logische Konsequenz (Blogs–>Podcasts–>Wiki–>Bookmarks–>Social Web)

In erster Linie wird das Web 2.0, das im Prinzip immer noch dasselbe ist, durch das „Mitmachen“ bestimmt. Jeder kann durch die Vereinfachung der Publikationsmethoden im Internet mitmischen. Jeder kann sein Sicht der Dinge darstellen, seine Wünsche äußern und darüber mit anderen kommunizieren.

Der wichtigste Auslöser dafür waren die Weblogs. Auf den Punkt gebracht sind dies regelmäßig erneuerte Internetseiten, die oftmals, wenn es sich um private Weblogs handelt eine ganz persönliche Sicht auf die Dinge der Welt geben. Das Themenspektrum ist dabei unbegrenzt. Alles was interessiert, kann behandelt werden. Sie bilden mit ihren extremen Verlinkung ein Netzwerk (Blogosphäre) und sind ein Indikator für das, was wichtig wird. Weblogs sind der erste Schritt, der Informationen individueller werden lässt. Mehr darüber später.

Weitere neue Anwendungen im World Wide Web 2.0 sind die sogenannten Podcast, also auf Weblogtechnologie basierende „private Radioshows“. Das heißt hier wird anstatt eines Textartikel ein Video- oder Audiodatei in das Weblogsystem eingetragen. Besucher können sich diese Datei herunterladen und z.B. auf ihrem Mp3-Player anhören. Dabei stellt sich mir die Frage ob Podcasts eine Möglichkeit für das Internet darstellen, sich auch in der Offline-Welt zu bewegen oder ob bleibt der Hörer von Podcast weiter online. Die Frage wird klarer, wenn man sich Podcasts anhört. Meistens werden Themen besprochen, die starke Bezüge zum Internet aufweisen und auch wenn es um „nicht-Internet“-Themen geht, bleibt das Internet latent im Kopf des Zuhörers vorhanden.

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Kommunismus und Web 2.0 Teil I/IV

Vor wenigen Tagen führte ich mit Jojo ein Gespräch über das Web 2.0. Wir waren uns nicht sicher, wohin die Entwicklung gehen wird. Es hat sich in den letzten Jahren was getan. Aber eigentlich stimmt das gar nicht viele der Techniken sind schon seit Jahren im Einsatz. Aber die Erfindung von xml-Dateien samt der RSS-Feeds trieb die Entwicklung in diesem Bereich des Internets voran.

Aber mal ganz langsam.

Was war, was wird. CMS, XML und RSS

Bisher waren Internetseiten meist nur statisch festgelegte Dateien, die einzeln programmiert werden mussten und auch nur komplett durch das „ansurfen“ dieser abgerufen werden konnten. Im Lauf der Zeit entwickelten sich aber sogenannte Content Management Systeme (CMS), die das Erstellen von Inhalten vereinfachten. Es ist also nur noch ein System notwendig, in das der Autor den Artikel oder Text einträgt, den Artikel kontrolliert und verwaltet sowie archiviert. Und der große Vorteil ist, der Autor braucht keinerlei Programmierkenntnisse. Es ist so einfach wie eine Email zu schreiben. Das System übernimmt die Arbeit mit Hilfe einer Datenbank meine Website mit Inhalt zu befüllen. Man stelle sich also einen festgesetzten Rahmen vor der mit dem Layout einer Website verbunden ist und das System ist die Schnittstelle, die es mir ermöglich den Rahmen mit Inhalt über Einträge in meine Datenbank zu füllen. Für alle Medienwissenschaftler: vgl. SPSS 😉

Dieser Schritt ist es, der das Erstellen von Inhalten im Internet jedem ermöglicht, weil man keinerlei Fachkenntnisse mehr braucht. Einmal eingerichtet läuft dieses System von selbst. (Zugegeben das Erstellen privater CMSe, z.B. um einen Blog zu nutzen, erweist sich heute immer noch als recht schwierig. Abhilfe bieten da spezielle Anbieter, die all dies bereits bereitstellen und man nur noch die Einträge erstellen muss.)
Als weiteren wichtigen Schritt werden die Technologie der XML-Dateien und RSS-Feeds ansehen. XML ist dabei ein Dateiformat, in welchem Daten in einer Datenbank gespeichert werden. Diese ermöglichen auf einfachsten Wege Abfragen in meiner Datenbank zu tätigen. Was z.B. waren die letzten 10 Einträge. Was wurde im September auf dieser Website alles so verbrochen usw. usf.

Ausgehend von diesen Dateitypen entwickelten sich RSS-Feeds, die nichts anderes sind als als XML-Datei die die aktuellesten Einträgen in meiner Datenbank (ohne Links und ohne Layout enthält. Man sagt, dass solch ein „RSS-Feed“ abonniert werden kann. Fast alle Blogs und auch Internetportale von Zeitschriften oder Fernsehsendern stellen solche RSS-Feeds zur Verfügung. Mit dem Browser abonniert, ist es nun möglich, ohne auf die entsprechende Seite zu surfen, zu sehen ob sich da etwas getan hat und neue Artikel online gestellt worden sind.

Doch was ist nun das Web 2.0?

Mehr dazu im nächsten Eintrag.

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