Raspberry Pi -Logo

Es flog zunächst etwas unter meinem Radar. Immer wieder wurde darauf aufmerksam gemacht – dieses kleine Platinchen, das doch soviel kann – ein volles Media-Center, das per HDMI HD-Content wiedergeben und 5.1-Sound ausgeben kann, das mit Festplatten, Filmen, Mp3s etc. gefüttert werden kann und dabei nicht mal 50 Euro kostet. Als sich dann herausstellte, dass es möglich war, auch Apples Airplay zu nutzen bzw. das ganze dann noch gemütlich per iPhone, iPad oder Mac steuern zu können, hatten sich genügend potentielle Kaufargumente zusammengestaut, diese Gerät mit den omniösen Namen zu kaufen: Das Raspberry Pi.

Aber die Angst sitzt tief. Man dringt bei der Installation und Nutzung eines Pi’s – so glaubte ich – in technische Tiefen vor, die ohne Kenntnis von Kommandozeilen, Lötkolben und Tratra, kein gutes Ende nehmen kann. Aber weit gefehlt. Sowohl das Gerät selbst, als auch die benötigte Software sind auch für Anfänger nach ein bisschen Einarbeitungs- und Eindenkungszeit gut dokumentiert.

Mein geplanter Haupteinsatzzweck ist dabei – relativ simpel – die Verwendung als AppleTV-Ersatz. Der kleine Pi hängt bei mir sozusagen an der Stereoanlage und am Beamer und bei Bedarf wird mit Airfoil oder über  AirPlay Medien verschiedenster Art gestreamt. Musik stellt dabei fast überhaupt klein Problem dar, Videos funktionieren noch so mittelprächtig. Häufig bleibt der Stream dann hängen und der Player auf dem Sender-Gerät muss neugestartet werden. Es ist dabei egal, ob AirPlay direkt oder vermittelt über Airfoil verwendet wird.

Die Software für das Pi, um all diese Funktionen verwenden zu können, ist dabei raspbmc. Dabei handelt es sich letztlich nur um eine Linuxsoftware, die wiederum die freie MediaCenter-Software XBMC für das Pi aufbereitet. Dementsprechend kann man auf viele Funktionen mitsamt des kompletten Ökosystems von XBMC in Form iOS- und Androidanwendungen zurückgreifen.

Schön sind auch die zahlreichen Erweiterungen, mit denen man bequem auf die ganzen Media-APIs wie Youtube oder soundcloud zurückgreifen kann. Letztlich stimmen einfach Preis und Leistung. Mit ein bisschen rumprobieren hat man schnell die üblichen Hürden wie es bucht sich nicht ins WLAN ein oder das oder jenes wird nicht richtig abgespielt. Im Zweifelsfall hilft dann immer google und die zahlreichen Foren und Tutorials im Netz weiter. Wer also sein alte Stereoanlage gut mit dem neuen Schnick-Schnack kabellos verbinden will, hält hier seine Lösung in den Händen. Und wer Lust daran gefunden hat, kann mit so einem kleinen RaspberryPi noch viel viel mehr realisieren. So z.B. eine eigene Dropbox.