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Kategorie: Tooltime (Seite 1 von 7)

Multiroom

Raumfeld One S

Ich musste Mitte Dreißig werden, um das erste Mal in meinem Leben wirklich eine eigene Wohnung zu beziehen. Als persönliches Projekt hatte ich mir vor meinem Umzug in diesem Jahr vorgenommen, mein neues zu Hause, mein Home-Sweet-Home, nicht nur sweet, sondern auch ein wenig smarter zu machen. Hauptidee, wenngleich auch unnützer Luxus, war es, Musik unterbrechungsfrei in (fast) allen Räumen hören zu können. Die Vision: Schlaftrunken vom Bett in die Küche zum Kaffee und dann gleich wieder trokelnd ins Wohnzimmer, um sich es sich dort langsam niederlassend auf dem Sofa bequem zu machen –  dieser morgendliche Auftauprozess beispielsweise sollte von den morgendlichen Lieblingsaufwachsounds oder zumindest dem Radio umsäuselt werden.

Das Paradoxon der Wahlmöglichkeiten

Als ich Anfang des letzten vorletzten Jahres begann, mich mit dem Thema Multiroom und Streaming-Lautsprechern zu beschäftigen, war der Markt bereits voll von verschiedenen Anbietern und Lösungen, die alle ihre Attraktivität hatten, aber natürlich je nach Anbieter auch Vor- und Nachteile mit sich brachten.Vor allem das Bekanntwerden von Smart-Speakern, die letztlich nicht einzig dem Multiroom-Gedanken gewidmet sind, hat durchaus Vielfalt in den Markt gebracht. Es tummelten sich mit Hersteller wie Sonos, Raumfeld (heute Teufel), Denon mit der Heos-Produktreihe, Sony viele Hifi-Firmen im Markt, die Gesellschaft bekamen durch Google, Amazon, Apple und kleinere Anbieter wie Riva, Urbanears, Eton

Jeder Wettbewerber werkelte an seinem eigenen Lock-in-Effekt. Manche unterstützen auch Bluetooth oder unterstützten sogar Apples Airplay und boten sich entsprechend auch an, die Geräte zur Tonausgabe beim Sehen von Filmen und Serien zu nutzen (Denon, Sonos, Riva); einige bieten Akkupacks, damit der Streaming-Lautsprecher auch mobil genutzt werden kann (Denon, Riva); wieder andere hatten über die übliche Spotify-, Soundcloud-, Tidal-, etc.-Konnektivität hinausgehend auch Googles Chrome Cast an Bord (Raumfeld, Riva, Sony, Urbanears), wieder andere stammten noch aus eine Zeit, in der das Smartphone noch nicht der Dreh- und Angelpunkt der Welt war und boten sogar etwas Exotisches wie Desktop Apps (Sonos).

Dadurch sah ich mich mit einer komplexen Kaufentscheidung konfrontiert. Wäre ich vermutlich einige Jahre früher auf die Idee gekommen, mich mit dem Thema Multiroom und Streaming-Lautsprechern zu beschäftigten, dann wäre aus Ermangelung an Alternativen meine Wahl sicherlich auf Sonos gefallen. Denn Sonos hatte bereits um 2010 mit dem Sonos S5 sowie den re-gebrandeten Play:5 und später dann dem Play:3 und Play:1 das erschlossenste System auf dem Markt und sind heute mit dem Sonos One (dem imho optisch attraktivsten Streaming-Lautsprecher Smartspeaker) zurecht Marktführer unter den WLAN-Boxen (ja, nicht unter den Smartspeakern).

Aber gut, 2010 ist nicht 2018/19 und heute ist der Markt dann schon ein wenig komplexer. Und da man ja stets, vor allem wenn es darum geht, einen größeren Batzen Geld auszugeben, auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ist, die eine nachhaltige Lösung darstellt und wenig Folgekosten verursacht, fand ich den Kauf eines Multiroom-Systems schon herausfordernd. So ein simpler Streaming-Lautsprecher kostet in der einfachen Variante mindestens gut 200 Euro und bei 4-5 auszustattenden Räumen sowie einigen weiteren Kriterien kommt da letztlich schon einiges zusammen.

Diese Überlastung bei Kaufentscheidungen begegnete mir immer wieder – Möbelkauf, Matrazenkauf, Mixerkauf. Seltsam, unsere Konsumgesellschaft… Ich erinnerte mich an das von Barry Schwartz skizzierte Paradoxon der Wahlmöglichkeiten, bei der trotz großem Freiheitsversprechen durch umfangreiche Auswahlmöglichkeiten, die eigentliche Wahl verflucht schwierig wird und letztlich zu einer Lähmung führt, die unglücklich macht. Die im verlinkten TED-Vortrag von Schwartz angeführte Episode des Kaufs einer Jeans trifft den Kern des Problems ganz gut (ab Minute 12:14):

„Wollen Sie schlanke geschnittene, leicht anliegende oder weite? Wollen Sie Knöpfe oder Reißverschluss? Stein oder Säure gewaschen? Wollen Sie eine Jeans mit Löchern? Möchten Sie unten weit geschnitten, kegelig, blah blah blah …“

So unglücklich einen das machen kann und vermutlich Konsumverzicht bzw. Minimalismus vielleicht die sinnvollste Antwort darstellt, half es mir im konkreten Multiroom-Desaster durch einen klaren Kriterienkatalog der notwendigen Bedingungen für die Anschaffung Sinniges von Unsinnigem zu trennen. Ich rechnete hin und her, überlegte, was ich benötige. Blieb dann aber trotzdem leicht unsicher, wofür ich mich entscheiden sollte. Frei nach Schwartz: Menschen, die immer möglichst das Beste finden wollen, sind fast so unglücklich wie Depressive. Das Paradoxon der Wahlmöglichkeiten eben.

Der Kriterienkatalog

So ein Kriterienkatalog ist natürlich immer nur eine Momentaufnahme eines Nutzungsprofils und unterliegt der steten Wandlung. Ich kann für mich aber sagen, dass sich im letzten Jahr zumindest nicht viel verändert hat. Was also waren und sind die Anforderungen?

  • günstige Hardware: 4-5 Räume im Multiroom-Modus abdecken – und dies möglichst kostengünstig ohne brutalen Login-Effekt
  • Stereo-Receiver: Einbinden eines bereits vorhandenen Stereo-Receivers, um möglichst günstig einen Raum bereits abdecken zu können (möglichst kostengünstig)
  • Streamingdienste: als Hauptstreamingdienst nutze ich im wesentlichen Spotify sowie ab und an auch mal soundcloud. Also nix Exotisches. Perspektivisch wäre es aber auch schön den Anbieter wechseln zu können, ohne dabei sämtliche Hardware austauschen zu müssen
  • Radio hören, um vor allem deutschsprachige Sender (Deutschlandfunk/Nova) am Morgen zu lauschen
  • Podcasts sind ein ganz wesentlicher Teil meines täglichen Medienkonsums. Neben den Pendlerstrecken zur Arbeit höre ich Podcasts wahnsinnig gern als Hintergrundbeschallung beim (Haus)arbeiten in der Wohnung. Multiroomfunktionalität mit durchaus verschiedenen Apps (gegenwärtig vor allem PocketCasts) ist somit ein absolutes Muss.

Nice-to-have, aber nicht vordergründig entscheidend sind:

  • Laptop: Sound auch direkt vom Laptop an alle Boxen streamen
  • Mobilität: Lautsprecher auch mal mobil mit Akku für die Terrasse nutzen
  • Smart-Speaker: Perspektivisch wäre es schön auch einen Sprachassistenten (egal ob jetzt Alexa, Siri oder Tante Google) zur Steuerung nutzen zu können.

Bei einigen Kriterien machte ich mir wenig Sorgen. Spotify gehört zur Standardausrüstung jedes Lautsprechers und auch mit TuneIn ist das Radiohören ab Werk stets bereits dabei – egal ob Raumfeld, Sonos, Heos, Yamaha, Bose, Sony usw. Schwieriger wurde es dann schon mit der Podcast-App auf dem Smartphone. Letztlich schien dies die größte Hürde in der lustigen Multiroom-Welt. Airplay war lange nicht Multiroom-fähig – zumindest zum Zeitpunkt meiner zentralen Kaufentscheidungen (Ende 2017). Im Prinzip gab es da lange Zeit nur eine einzige Lösung: Google Chromecast. Sowohl der Client auf dem Telefon als auch der Lautsprecher müssen das Google-Protokoll unterstützen, damit es funktioniert. Später wurde zumindest Pocket Casts auch von Sonos direkt in ihrer unterstützt, aber Mitte/Ende 2017 sah es schlecht aus. Einzig Downcast und Pocket Casts unterstützten bereits Chromecast und somit Multiroom. Apps wie Castro und Overcast haben aus bestimmten Gründen bis heute keinen Support dafür.

Einbinden von Vorhandenem

Man ahnt es bereits. Aber es gibt noch einen weiteren eher finanziell gelagerten Grund, der mich zu einem System respektive Lautsprechern tendieren ließ, die Googles Chromecast unterstützen: das Einbinden eines vorhandenen Stereo-Receivers. Fast alle Hersteller bieten hierfür einen sogenannten Connector an. Nur sind diese Geräte wahnsinnig teuer: Sonos Connect 399€, Teufels Connector 199€ 129€, Heos AMP 300€… Google bot jedoch mit dem Chromecast Audio für knapp 30€ (Gerät leider eingestellt) ein wundervolles kleines Gerät, das es auf einfachste und günstigste Weise ermöglichte, meine Stereoanlage plus Boxen multiroomfähig zu machen.

Die Entscheidung Chromecast zum wesentlichen Merkmal aller Anschaffungen zu machen, war auch von der Idee getragen, einen Google Home Mini für knapp 30 Euro als Badezimmer-Lautsprecher zu nutzen. Gerade in diesem Raum schien mir exzellente Soundqualität nicht zwingend erforderlich. Aber noch etwas sprach für Chromecast. Es ist ein Protokoll, dass von mehreren (und ich hoffte von zukünftig noch mehr) Lautsprecherherstellern implementiert wird und ich somit insgesamt mehr Auswahl an unterschiedlichen Geräten diverser Preiskategorien haben würde. Denn Chromecast findet sich bei Sony, Riva, Teufel, Urbanears sowie diversen High-Fi-Herstellern, die den ein oder anderen Lautsprecher im Angebot haben.

Mit meinem erstmaligen Invest von ca. 250 Euro (Teufel One S, Chromecast sowie Google Home Mini) gelang es mir auf anhieb drei Räume abzudecken. Die Entscheidung für den Raumfeld One S fand ich einzige Zeit recht gelungen, nur um dann festzustellen, dass beim Nachfolger, dem Teufel One S, Chromecast herausgeschmissen wurde und stattdessen jetzt auf ein (Multiroom-!?)Bluetooth gesetzt wird. Auch die Tatsache, dass Google den Chromecast Audio mittlerweile eingestellt hat, lässt mich an der Nachhaltigkeit meiner Entscheidung langsam zweifeln. Zwar habe ich mit Google und den Android-Usern immer noch etwas Wucht für das Protokoll in der Hinterhand, aber Google ist letztlich dafür bekannt, Dingen schnell den Garaus zu machen, wenn sie nicht mehr zur Strategie passen. Auch kann man natürlich darüber streiten, ob ich nicht letztlich denselben Login-Effekt unterliege, nur nicht bei Sonos oder Denon, sondern eben bei Google. Trotzdem: der Preisvorteil und die momentan noch große Vielfalt an unterschiedlichen Geräten waren vorerst das entscheidendste Kriterium. Dies bedeutet auch, dass am Ende, wenn die Strategie nicht aufgeht, dann doch noch nicht so viel Geld verschleudert wurde.

Riva Arena – der Geheimtipp

Riva Arena (weiß)

Wer jetzt richtig gezählt hat, der kommt auf drei Räume. Und ja, später entschied ich mich noch für den Kauf eines Riva Arena, um dann auch den vierten Raum einzubinden. Dieses Gerät ist vermutlich auch auf dem absteigenden Ast. Der Preisverfall ist atemberaubend. OVP war lange Zeit 269€. Heute gibt es das Gerät für gut 130€ oder auch schon weniger. In Deutschland hatte als stationärer Handel die Firma Medimax das Gerät für eine Weile im Vertrieb. Es wurde aber mittlerweile aus dem Sortiment genommen, da es sich vermutlich gegen all die Sonos Ones oder Apple Homepods nicht durchsetzen konnte. (Tipp: Medimax-Filialen sind auf ebay recht aktiv und dort bekommt man zur arg reduzierten Preise noch die alten Restbestände verscherbelt). Schade eigentlich, denn das Gerät ist wirklich recht spektakulär. Nicht das allerschönste, aber ein wahres Ausstattungsmonster, denn man erhält für seine 130 Euro nicht nur Chromecast, Bluetooth samt Airplay 1, Klinkenanschluss, USB-Anschluss sowie Stereo-Paring, sondern vom Klang her stellt der Arena viele andere Boxen, wie z.B. auch meinen Teufel One S, ziemlich in den Schatten und ist für mich absolut auf dem Niveau des Branchenprimus Sonos Play:1 – ich mag es etwas basslastiger. Absoluter Killer ist jedoch, dass man für gut 60 Euro einen separaten Akku erhalten kann, der das Gerät zudem mobil macht. Wahrlich eine eierlegende Wollmilchsau. Bin gerade noch am überlegen, ob ich nicht noch einmal irgendwo zuschlagen sollte, denn amazon führt das Gerät gerade für 109€ (Stand: 20.05.2019).

Fazit

Nun gut… knapp 400 Euro später gibt es Multiroom in den entscheidenden Räumen. Musik funktioniert, Radio funktioniert, Podcasts funktionieren, die alte Stereoanlage ist mit dabei und im Schlafzimmer kann man sich den Kinoklassiker mit ordentlichem Riva Arena-Gewummer anhören. Ein wenig ist der Plan aufgegangen. Mit dem Standardvorgehen wären 4 Räume für unter 400 Euro nicht zu haben gewesen. Auch die Diversität ist im Prinzip gewährleistet. In jedem Raum arbeitet ein anderes Gerät (Bad: Google Home Mini, Küche: Raumfeld One S, Schlafzimmer: Riva Arena, Wohnzimmer: Stereoanlage mit dem Google Chrome Cast Audio) mit je eigener Charakteristik. Aber dank des Chromecast Protokolls arbeiten alle wirklich tadellos zusammen. Keine merklichen Verzögerungen, alle sprechen recht flott an und ich empfinde es bis auf einige Kleinigkeiten sehr problems. Auch die Geräte selbst sind recht stabil. Bis auf einen ausgetauschten Riva Arena, der einfach seinen Geist aufgab, ohne dass Service und Verkäufer einen Grund finden konnten, arbeiten nach ca. 1 1/2 Jahren alle Geräte weiterhin tadellos.

Trotzdem bleibt das ungute Gefühl der mangelnden Zukunftssicherheit. Wie bereits erwähnt, hat sich Teufel von Chromecast verabschiedet, Googles Chromecast Audio-Dongle wurde ersatzlos eingestellt, die Zukunft des Riva Arena bzw. von Riva allgemein ist auch ungewiss. Es bleibt einem letztlich nichts anderes übrig als zu hoffen, dass der ganze Kram ne Weile hält.

SSL und DSGVO und WP

“Die Umstellung auf SSL ist mit der richtigen Anleitung und einem funktionierenden Backup auch für Unerfahrene ein gut zu schaffendes kleines Wochenendprojekt.”

Quelle: wpletter Mai 2018

Am 25. Mai 2018 muss man soweit sein. Die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfordert, wenn ich die juristischen Kommentare recht gut verstanden haben, dass auch jeder private Webseitenbetreiber bzw. Blogger ein sinnvolles Impressum sowie eine aussagekräftige Datenschutzerklärung führt. Des Weiteren, und davon kündet der Anfang dieses Beitrags, wird durch die DSGVO auch eine entsprechende Verschlüsselung (SSL) zur Pflicht – also der Schwenk von http zu https in der Adresszeile des Browsers (es sei denn man betreibt wirklich nur eine statische HTML-Seite, ohne große Interaktion mit den Besuchern).

Datenschutzerklärung, SSL, WordPress… woher nehmen? Für WordPress-Nutzer gibt es zwei recht gute Anleitungen, die Schritt für Schritt sowohl das Verschlüsselungsthema als auch die Datenschutzerklärung abarbeiten (ohne Garantie, dass alles funktioniert bzw. im Ernstfall eine Rechtsberatung ersetzt wird). Am Schluss gibt es bei mir noch einen Tipp bezüglich der WordPress-Plugins sowie der Verwendung von Fotos auf dem Blog und der Problematik mit dem Recht am eigenen Bild.

  1. Datenschutzgenerator
    Der Datenschutzgenerator bietet für Privatleute ausgehend von einem typischen Nutzungsprofil (WordPress, die üblichen Social Media-Kanäle sowie Standarddatenauswertung mit Serverlogs, Google-Analytics, matomo) eine entsprechende Datenschutzerklärung zusammenzustellen, die dann auf der eigenen Seite eingefügt werden kann. Mit zwei Podcastfolgen (#54 & #55) unter rechtsbelehrung.com gibt es viel wichtiges Hintergrundwissen, das es lohnt zu hören.
  2. SSL-Verschlüsselung
    Verschlüsselung für selbstgehostete wordpress-Blogs ist an sich auch machbar. Sonja hat hier eine umfangreiche und sehr übersichtliche Anleitung bereitgestellt. Mein Fazit: machbar. Die mixed-content-Probleme sind zwar ein wenig Fummelarbeit, aber auch bei der Umstellung von vier WordPress-Installationen klappt eigentlich alles ganz reibungslos. Weder gab es Inhaltsschwund noch wurde das Design zerlegt.
  3. WordPress-Plugins Man wird merken, dass einige WordPress-Plugins, die man im Einsatz hat, mixed-content Probleme verursachen, sodass man sie vermutlich vorerst abschalten wird bzw. nach Alternativen suchen muss. Jenseits der Verschlüsselungsproblematik können WordPress-Plugins aber auch datenschutzrechtliche Probleme machen, da leider nicht immer klar ist, ob sie DSGVO-konform sind. Insofern sie in zahlreichen Fällen personenbezogene Daten verarbeiten und man als Websitebetreiber verpflichtet ist, diese Datenverarbeitung oder -speicherung kenntlich zu machen, habe ich auf meinen Webseiten generell erst einmal alles ausgeknipst (Jetpack usw.), das mir nicht koscher vorkam. Viel kann man momentan an dieser Stelle nicht tun. Es gibt hier einen Beitrag, der etwas mehr als 100 Plugins auf DSGVO-Konformität abklopft (ohne Gewähr). Ansonsten sollte man noch einmal auf den 15. Mai warten, da will WordPress.org endlich handeln und mit „a comprehensive core policy, plugin guidelines, privacy tools and documentation“ reagieren. Vielleicht wird dann einiges transparenter, die Lage übersichtlicher und man kann mit entsprechenden Hinweisen in der Datenschutzerklärung, einige Plugins wieder anknipsen.
  4. Fotos
    Wenn man viele Fotos mit Personen auf seiner Website einsetzt, sollte man diesen Artikel kurz anlesen: Vorsicht, Kamera! – Fazit: Es ist ein Graus, aber auch nachvollziehbar. – Entsprechend vielleicht mal die Archive des Blogs/der Seite durchwühlen und nach problematischen Fällen fahnden, für die keine Einwilligung alles abgebildeten Personen vorliegt, und diese dann vom Netz nehmen.

Happy DSVGOen und Service-Post Ende.

Own Dropbox Cloud

Aus der Kategorie: Post-Later. Habe diesen Entwurf vor gut 3 Jahren geschrieben, aber nie beendet. Doch das, was darin steht, gilt unverändert heute noch. Updates gibt es obendrein zum Thema Cloud-Speicherlösungenprobleme für Anfänger Fortgeschrittene. 

Wenn man von Dropbox eine Email bekommt, dann hat man diese selbst herausgefordert. Indem beispielsweise eine App authorisiert werden will, in der Dropbox herumzufuhrwerken. Vor ein paar Tagen (also Zeitblase: vor ein paar Tagen vor ziemlich genau drei Jahren) flog aber eine unaufgeforderte Email ins Postfach. Mitteilung war, dass der verdiente Speicherplatz durch die Teilnahme am Space Race 2013 ab Anfang März 2015 wieder von einem genommen wird.

Ziel war es damals, so viel wie möglich Angehörige seiner eigenen Universität (Studierden, Promovierende, Dozenten, ja sogar Mitarbeiter) dazu zu bewegen, am Space Race teilzunehmen und etwas mehr Schatten-IT in die Service-Wüste Universitätsinfrastruktur Universitätsinfrastruktur mit bwSync&Share, GWDG Cloud etc. basierend auf dem Service von PowerFolder zu bringen. Je mehr, desto besser der Score und desto mehr zusätzlichen Speicherplatz gab es: Prestige und Speicherplatz.

Als Angehöriger der Universität Tübingen gab es damals 15 GB (maximal möglich waren damals, soweit ich mich erinnern kann, 25 GB). Das war schön. Ich promovierte zu dieser Zeit in Tübingen im Rahmen des Graduiertenkollegs Bioethik und klatschte die Dropbox mit all meinen erworbenen, gescannten und generierten PDFs zu, syncte sie durch die Welt und über die Devices. Perfekt, das digitale Buchregal mit knapp 10 GB Daten in der Cloud. Von jedem Gerät überall erreichbar. Das war schön. Jetzt (also Zeitblase: jetzt vor drei Jahren) ist das vorbei. Ich verdrängte und vergaß, dass dieses Geschenk nach gut 2 Jahren wieder von mir genommen wird. Vermutlich nahm ich damals an, dass nach zwei Jahren Dropbox ein erneutes Geschenk bereithält und den Speicherplatz einfach stehenlässt. Falsch gedacht; Weg ist er.

Marketing at its best

Leicht perfide aber auch geniale Taktik: Die Leute in die Dropbox hineintreiben, indem ihnen viel Platz zur Verfügung gestellt wird; das ganze dann zwei Jahre sich verstetigen lassen und anschließend diesen durchaus liebgewonnenen Speicherplatz wieder nehmen – sicherlich mit dem Ziel die Leute vom einem Abonnement zu überzeugen.

Man könnte mich auch mit dem Abo an sich überzeugen. Ich wäre gerne bereit zu zahlen, aber: es ist zu viel und zu teuer. Man bedenke: Entweder 2 GB for free (Aufstockbar auf bis zu 16GB durch Einladungen etc. – aktuell bei mir ca. 8,88 GB) oder dann gleich 1 TB (1000 GB) für momentan 99 Euro jährlich.

Diese Grafik von Dropbox versinnbildlicht ein wenig das Problem. Die Verhältnisse stimmen überhaupt nicht. 2 GB zu 1000 GB (1TB). In der Grafik gleich zweimal nicht. Screenshot von: dropbox.com

2GB for free und der nächste Schritt gleich 1000 GB für gut 100 Euro jährlich? Kann man das nicht etwas feingranulierter gestalten. Oder lohnt es sich nur so? (“…the company spent far too much time and energy chasing a non-existent consumer opportunity…”) Wer um Himmelswillen, außer im professionellen Dateischieberbereich, Teams und Agenturen, braucht 1TB in der Cloud? Ich verstehe ja den rundlos sorgenfrei Ansatz, aber mal ehrlich… Thema Breitbandausbau … wieviele Monate soll ich in Deutschland veranschlagen, um 1000 GB in die Cloud zu laden. Oder anders: 1000 GB impliziert, dass auch große Dateien gesynct und abgelegt werden sollen. Dies scheint mir bei all unseren Wald-und-Wiesen-Internetserviceprovidern einschließlich der Telekom einfach nicht sinnvoll machbar. Über Mobile will ich an dieser Stelle gar nicht sprechen.

Wieso nicht nur 30, 60 oder zumindest 100 GB für einen entsprechend vernünftigen Preis? Ich sehe ein, dass Storage nicht die alleinige und eigentliche Leistung ist, die da bei Dropbox verkauft wird… Smart Sync, Steuerung der Freigaben, Portfolio und vieles mehr … Korrektur: für diese neuesten und feinen Features muss man in den dopplt so teuren Professional-Tarif wechseln: 1000 GB für gut 200 Euro jährlich. Wie auch immer: Für mich geht das in dieser Konstellation einfach nicht. Obgleich ich natürlich die ganzen neuen Features wirklich total anregend finde.

So überlegte ich (ja, Zeitblase: damals vor drei Jahre) ein wenig und stellte fest, dass ich ja bei meinem Webhoster – der euch auch dieses sporadisch befüllten Blog ausliefert – bereits für meine ganz persönliche Partition einer Festplatte im Internet zahle. 60 Euro für gut 100 GB 200 GB und unbegrenzter Bandbreite und das im Jahr. Davon werden gerade mal 6 GB durch Website-Daten genutzt. Warum diesen freien Platz nicht ausnutzen, wo er denn schon mal bezahlt ist?

ownCloud

Meine präferierte Lösung sollte, wie sicherlich viele die paar letzten verstrahlten Leser dieses Blogs erahnen, ownCloud werden. WebDAV und all solcher Spaß funktioniert leider nicht richtig oder ist dann doch zu unbequem.

OwnCloud2-Logo.svg

Im Prinzip ist ja ownCloud die kleine Dropbox für den Hausgebrauch und zum Selberbasteln. Viel soll ja auch angeblich nicht zu tun sein, wenn man die Datenbank einmal angelegt. So denkt man. Die Dateien sollen ja nur zwischen den Geräten gesynct seinen bzw. ab und an mal geteilt werden, was sich bei ownCloud im Webinterface recht einfach (sogar mit Passwortschutz …!!!… ) erledigen ließe. Eine aktive Entwicklercommunity ist obendrein auch noch dabei, was sicherlich eine solide weitere Entwicklung verspricht.  Aber…

Drei Jahre später. Weder Version 7, 8, 9 noch 10 von ownCloud haben mich überzeugen können. Ohne wirklich Kenntnisse und Zugriffe auf den Server bleibt das alles ein Basteln und Geiere und der Traum einer günstigen eigenen Dropbox-Alternative, da der Speicherplatz doch eh da ist, nur ein Wunsch. Weder habe ich das Gefühl, dass ich die ownCloud gut und sicher nach außen schützen, noch dass ich bei Fehlern jedweder Art angemessen reagieren kann. Schlimmer noch sind jedoch Updates der ownCloud-Installation selbst, die nie funktioniert haben und immer eine Neuinstallation nach sich zogen. Das Herumsuchen in englischsprachigen Communityforen, warum das jetzt nicht klappt, synct oder diese oder jene Fehlermeldung kommt, macht(e) mich wahnsinnig.

Absolutes K.O.-Kriterium und vielleicht der größte Vorteil kommerzieller Cloudanbieter ist jedoch der Schutz vor Datenverlust durch die Bereitstellung von Backups und Versionierungen. Mein Webhoster teilte mir in der Vergangenheit bei anderen Vorfällen bereits mit, dass ich mich jederzeit selbst um meine Daten und die Datensicherheit zu kümmern habe. Bei Datenverlust durch eigenes Verursachen – was sicherlich sehr weit ausgelegt wird – gibt es keine Möglichkeit ein Backup (kostenfrei) einzuspielen. Bevor jetzt irgendwas passiert und ich (noch mehr) Frust habe, lass ich das dann lieber mit der ownCloud. Mir fehlen einfach die ausreichenden Kenntnisse, es ist nicht so einfach wie WordPress oder ähnliches.

GoogleDrive

2018: In der Zwischenzeit habe ich mich dazu entschieden, meine Dateien in den Schlund von Tante Google zu werfen. Dort gibt es das nette Angebot von 100 GB für 20 Euro im Jahr. Genau mein Fall und absolut ausreichend. Ein okayes Webinterface und mit Insync gibt es auch einen schmalen aber flotten Client (Krypto möglich, aber umständlich), um die Dateien zu syncen. Dies rundet das derzeitige Setting ab. Auch wenn jetzt Google alles weiß, was ich so lese. Was soll man tun? Finanziell: Da ich jetzt aber etwas mehr eigenes Geld verdiene, ist dies dann doch nicht mehr allzu schmerzlich. Vielleicht nur noch Schade. Die Dropbox mit ihren gut 9  GB gibt es auch noch und ist der alltägliche Allrounder. Letztlich aus dem Grund, weil weitverbreitet, hübsch und  mehrgleisig fahren ist sowieso gut. Zusätzlich musst dann noch ein iCloud-50-Gb-Abo her, um für ca. 12 Euro im Jahr die Fotos und Backups der Apple-Geräte zu verwalten. 🙁

Hier noch eine offenbarende Übersicht:

  • 200 GB Speicher durch den Webhoster / Jahr = ca. 60 Euro (6 GB leider nur genutzt)
  • 108 GB GoogleDrive / Jahr = ca. 20 Euro (40 GB belegt)
  • 50 GB iCloud / Jahr = ca. 12 Euro (leider quer zum Workflow derzeit 24 GB belegt)
  • 8,8 GB Dropbox / Jahr = 0 Euro (davon 6,9 GB belegt)
  • beruflich 50 GB GWDG-Cloud = 0 Euro (davon 30 GB belegt)

Gelernt: Man kann einen Blogeintrag auch nach drei Jahren beenden.

 

Schlechte Facebook-Arbeit

Läuft nicht gut für die Jungs von Goodiware. Obwohl schon so viel Zeit seit dem iOS 7-Update ins Land gegangen ist und nahezu jeder PDF-Viewer für iPad und iPhone sich auf das neue Betriebssystem eingstellt hat, warten die durch Abstürze und Bedienungsprobleme geplagte Goodreader-Nutzer immer noch auf ein seit Monaten angekündigtes Update. Der Frust entlädt sich jetzt (bzw. schon eine ganze Weile) bei Facebook:

Kann jetzt sein, dass euer Adblocker (Adblock Plus oder Ghostery etc.) den eingebetten Facebook-Post blockt.

„Technology is usually fairly neutral. It’s like a hammer, which can be used to build a house or to destroy someone’s home. The hammer doesn’t care. It is almost always up to us to determine whether the technology is good or bad.”

Noam Chomsky

gefunden bei Carsten Pötter

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