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Kategorie: Politik und Wirtschaft (Seite 6 von 12)

Bürogeflüster…

Manchmal bin ich froh, dass ich mit meiner Wut nicht alleine bin. Im Gespräch mit zahlreichen Freunden ereifere ich mich immer wieder über die Sinnlosigkeit von Pratika. Immer höre ich von Freunden wie sinnlos und langweilig ihre Praktikumsarbeitstage sind und eine wesentliche Aufgabe darin besteht, gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Wenn ich von so etwas höre, dann kommen mir immer wieder diese zahlreichen, jungen Leute in den Sinn, die ihre Semesterferien dafür nutzen, Praktika wahrzunehmen, um den Arbeitsalltag und oftmals das projektbezogene Arbeiten kennenzulernen. Man konnte mich schon überzeugen, dass es irgend einen Sinn hat. Vielleicht, um zu wissen, was man selbst will oder vielmehr, was man nicht im Bürowill. Ich sehe es nun langsam auch irgendwie als richtig an, ein Praktikum zu machen.

Was ich wiederum nicht verstehen kann, ist dann aber Gratismentalität, die bei Unternehmen (großen wie kleinen) in diesem Bereich herrscht. Sonst, macht eine Firma auch keinen Finger krum, wenn nicht Geld fließt oder fließen könnte. Schließlich stellt ein Praktikant – richtig in den Arbeitsalltag eingebunden – einen zusätzlichen Mitarbeiter dar, der durchaus auch Werte und Umsatz für die jeweiligen Firmen generieren kann.

Sicherlich gibt es ein Überangebot an Geistes- und Sozialwissenschaftlern, was einen enormen Konkurrenzdruck erzeugt, der Vergütungen in das Nichts rutschen lässt. Aber wo bleibt bei den Praktikanten die Ehre? Wieso lassen sie sich so einfach ausbeuten, nur um einen weiteren Punkt im Lebenslauf einzufügen, eine neue Station, die trotzdem für den Personalchef des möglichen, späteren Arbeitgeber irgendwie immer kryptisch bleibt?

Drum finde ich es immer wieder schön, wenn auch andere das Empfinden bekommen, dass unbezahlte Praktika nichts anderes sind als unbezahlte Arbeit so heute Thomas Peil vom Textdepot.

Ich für mich selbst, habe den Weg gewählt mein außeruniversitäre Zeit, nicht mit Firmen und Praktika zu vergeuden, sondern bei verschiedenen Projekten mitzuarbeiten. Schließlich lerne ich bei cellu l’art, im Akrützel oder auch über tageausglas genauso viel… und mache obendrein genau das, was ich will. Leider oftmals noch unbezahlt… 😉

Im Zusammenhang mit Praktika noch ein Hinweis auf das Projekt „fairwork“, dass sich mit den Rechten von Praktikanten auseinandersetzt.

Apfelpromotion

Wenn ich mich aus meiner Lesekabine ins Lieders bequeme und dort einen Kaffee genieße, dann lese ich – ganz der Möchtegernintellektuelle – natürlich eine Zeitung. Vorhanden sind neben Spiegel und diversen Lifestylemagazinen (Unwort des Jahrhunderts) auch die TLZ und die Süddeutsche. Ich schätze, es ist verständlich, dass ich lieber die SZ lese.Interessant war gestern ein Printartikel von Thorsten Riedl (das E-paper der SZ ist leider nur für Abonnenten einsehbar) über denErfolg des Iphone in den USA. Oton war, alle reich werden mit dem Iphone. Ich wunderte mich über diese eigentlich sinnlose Meldung nur, da ich kurz vorher bei googlenews etwas ganz anderes las. Und plötzlich stand dann auch auf der Website der SZ ein Artikel zu den enttäuschenden Zahlen. Na was denn nun.

Heißt das – jetzt logisch betracht – 146000 aktivierte Geräte machen reich und Apple sexy, enttäuschten aber die Analysten – weil ja 500000 besser gewesen wären. Okay. wtf?

Fazit: Es ist eigentlich egal, wieviel Apple von dem Kram umsetzt. Und es ist eine Frechheit, dass jedes verdammte Medium über dieses kleine Teil und über diese Firma so viel berichtet. Bekommt Nokia, Sony oder Sony soviel kostenslose PR – egal ob positiv oder negativ? Schrecklich.

“Mailserver-Höllenritt”

So titelt heise. Und ich wunderte mich noch, was in den letzten Tagen los war. Ich fange alle fünf E-mailadressen bei gmail ein und hatte bisher wenig Probleme mit Spam: 10-15 Stück pro Woche. Doch seit Donnerstag letzter Woche krachen hier täglich 20-30 neue Spammails rein. Man denkt ja immer als alter Netznutzer: “Mann! Wo hast du nur wieder deine Emailadresse überall angegeben…!” Aber so funktioniert das System ja gar nicht mehr.Derzeit kursiert eine mittlere Epidemie, die “regelmäßig Mailsysteme an ihre Belastungsgrenzen” führt. Na Super. Ich glaube sowas führt zwangsweise dazu, dass irgendwann einmal diese Free-E-Mail-Angebote eingestellt werden. Bis dahin heißt es wohl Spam melden…

Witzig ist, dass die kühlen IT-Redakteure bei heise, plötzlich Überschriften entwickeln, die Bildzeitungsniveau erreichen (”Mailserver-Höllenritt durch Aktien-Spam”).

Wahlweise vielleicht noch sowas:

  • “Mailserver ertrinken in Spamflut”
  • “Spam-E-mails peitschen auf Mail-Server ein”
  • “Das Chaos regiert – Mailkonten vor dem Zusammenbruch”
  • “Todeskampf – Spam-E-mails rücken Servern zu Leibe”

Feststellung des Tages

Es wird immer wieder die Vermutung aufgestellt, dass heutige Politiker keine Visionäre oder Staatsmänner sind, sondern eher Marionetten und schlechte Verwalter der Macht. Die Tatsache, dass in den 40er/50er Jahre Männer und Frauen ein solch funktionierendes und noch heute richtiges Werk wie das Grundgesetz ersonnen und etabliert haben und heutige Politiker nur noch daran interessiert sind, es abzuändern, um politische Vorstellungen durchzusetzen, die weder von Kompetenz noch von gesundem Menschenverstand zeugen, zeigt mir, dass in dieser Vermutung ein absolut wahrer Kern steckt; auch wenn ich mich lange Zeit dagegen gesträubt habe, dies zuzugeben.

Syntax: In Gedenken an MTC

BSI erkennt sich schon selbst als gefährlich an

Im Rahmen der Debatte um die sogenannten „Bundestrojaner“ wird aktuell viel diskutiert und geschrieben. Zuletzt erzeugte ein opensource-Hacker Aufmerksamkeit, indem er auf seinem Blog von zwei Jobangeboten sprach, die er vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten hat. In diesen sollte er, wie er selbst schreibt, den BSI-Beamten behilflich sein etwaige Trojaner zu programmieren. Ein Ausbildungslager für Daten-Späher aufbauen, sozusagen.
Interessant ist nun, dass das BSI in seiner aktuellen Pressemitteilung auf die Gefahren von steigenden Online-Bedrohungen hinweisen möchte und auch im Rahmen des Internationalen Safer Internet Days die Bürger Deutschlands aufklären will. Die Internetnutzer sollen sich „vor immer raffinierteren Tricks der Cyberkriminellen […] schützen“. Und auch im Informationsportal www.bsi-fuer-buerger.de wird in einem Artikel auf die Bedrohungen, die von „Viren und anderen Tieren“ ausgehen, hingewiesen. Das BSI erklärt so den letzten Technik-Laien die Risiken der Digitalen Welt. Und das stimmt. Das BSI warnt uns Internetuser, Technik-Laien, ja gar alle Bürger vor dem BSI selbst. Es ruft sogar öffentlich dazu auf, sich vor Datendiebstahl, der von Trojaner ausgeht, zu schützen, sich zur Wehr zu setzen. In letzter Instanz müssen wir uns als vor Herrn Schäuble und seinen Mannen aus dem BSI zur Wehr setzen. Los… schwenkt die Fahnen.

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