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„Moleskine is not an obsession, it’s an attitude.“

Woher kommt dieses kleine und wunderschöne Notizbüchlein?

moleskine

Ich selber habe seit 2002 nur noch Notizbücher von Moleskine aus oben genannten Grund. Es ist einfach praktisch und inspirierend…darin zu schreiben, zu kritzeln; einfach mal den Gedanken freien Lauf zu lassen. Jedoch ist auch die Geschichte des Buches faszinierend. Man glaubt an der Genialität des letzten Jahrhunderts ein stückchen teilzuhaben.
Moleskine war mehr als 200 Jahre lang der treue Begleiter vieler Künstler und Intellektueller. Unter den berühmten Nutzern befanden sich unter anderem Van Gogh, Picasso, Henri Matisse, Ernest Hemingway, Truman Capote und nicht zu letzt Bruce Chatwin.
Es ist der kleine schwarze, taschengroße Klassiker, der mit einem Gummiband verschlossen wird und im hinteren Buchdeckel eine kleine Falttasche beherbergt, die Ort der Ansammlung kleiner Dinge ist. Den Namen „Moleskine“ trägt es auf Grund des schwarzen Einbandes aus Moleskin. Dies „ist ein schwerer, robuster Baumwollstoff in Atlasbindung mit hoher Schuss- und geringer Kettdichte. Nach dem Weben wird er linksseitig geschmirgelt und aufgeraut, was ihm eine weiche, an Wildleder oder Samt erinnernde Oberfläche und Griff verleiht.“
Das Buch wurde ursprünglich in Frankreich hergestellt, wobei dies in kleinen handwerklichen Betrieben geschah, die „die von der internationalen Avantgarde frequentierten Pariser Schreibwarengeschäfte belieferten“. Den Kultstatus hat dieses Buch aber Bruce Chatwin zu verdanken. Der britische Schriftsteller, der auf seinen Reisen bis nach Australien und Patagonien kam, liebte dieses kleine Notizbuch und verwendete die Aufzeichnungen in diesem für seine Erzählungen. Er deckt sich vor jeder Reise in einem kleinen Pariser Schreibwarengeschäft in der „Rue de l’Ancienne Comédie“ damit ein.

Im Jahre 1986 beendete das letzte französische Familienunternehmen in Tours die Produktion des Buches. Einer Mythe zur Folge soll die Schreibwarenhändlerin zu dem entrüsteten Chatwin gesagt haben: “ Le vrai Moleskine n’est plus“, als er sich wieder einmal im Vorfeld einer Reise mit Moleskinebüchern ausstatten wollte. Daraufhin kaufte Chatwin alles an Moleskine-Notizbüchern auf, was er irgendwo in Paris auftreiben konnte. Das kleine Buch war rar geworden. Es gibt noch eine weitere Geschichte, die die Bedeutung des Büchleins für Chatwin charakterisiert. Er hatte die Angewohnheit immer mindestens 2 Adressen für die Abgabe, falls er es verlieren würde, in das Buch hineinzuschreiben, denn „Losing my passport was the least of my worries; losing a notebook was a catastrophe“.
Erst im Jahre 1998 entschied sich der kleine mailändische Verlag Modo&Modo, das berühmte Notizbüchlein wieder auf den Markt zu bringen. Natürlich nur im Originalgewand. Edel wie ein Zigarre, erhält es jetzt eine Banderole, auf welcher obiges Zitat von Chatwin aufgedruckt ist. Das kleine Buch hat also wieder seinen angestammten Platz in den Taschen der Künstler und ist zwar unscheinbar, aber stark mit unserer Kultur und dem dem kulturellen Treiben der Menschen verwachsen. Es hält Ideen und Augenblicke der Realtität fest, die sonst im Vorbeiplätschern des Lebens untergegangen wären.

Im Internet hat sich um dieses Buch ein kleiner Kultstatus entwickelt. Viele Webseiten huldigen indirekt, nur weil der Verfasser dieser im Moleskine schreibt, diesem Buch. Ein Beispiel wäre „Moleksinerie“ oder auch diese britische Seite.

Sehr schöne Beispiele, wie das Moleskine als Sketchbook verwendet wird, findet man auf diesen Seiten.

Nie wieder ohne. Moleskine is not an obsession, it’s an attitude.

11 Kommentare

  1. Hab auch eins, supi!!!!

  2. das buch sieht echt praktisch aus! größer als ein taschenkalender, baer kleiner als ein collegeblock! vielleicht lege ich mir auch mal so ein teil zu, hab ja morgens immer eine 20-minuten-s-bahn-fahrt, auf der mir manchmal kuriose dinge einfallen, die ich aber nie aufschreibe oder zeichne! 🙁

  3. aber die chris hat kein echtes 😉 sondern ein nachgemachtes gewonnen 🙂 aber jetzt mal im ernst: glaubst du nich auch dass die story mit den vielen vielen künstlern, die dieses büchlein benutzt haben sollen, eher als marketingstrategie angelegt ist??? absatzsteigerung und so.

  4. ich glaub dir Marcus !!!
    Schöner Blogeintrag ! 😛

    ich hab 2 ! 😀 aber mir sind sie ein wenig zu klein.
    Geniale Links übrigens !!!

  5. ja, die links sind klasse, scheinbar ein buch für kreative köpfe! 😉

    @ani: ja, die story ist zweifelhaft, aber das ändert am konzept dieses a5-buches ja nix! 😉 wollte mir auch kein originales zulegen, weil ich nicht so drauf stehe, für namen zu bezahlen! 😉

  6. naja, wenn eine marketingstrategie alles ist, was das konzept darstellen soll, ist es äußerst fragwürdeig. ausserdem ibt´s das auch in anderen größen, ich find die größeren besser, da man da mehr platz hat. im generellen find ich´s besser für namen zu bezahlen, denn was nachgemachte sist doch meist…..naja, noch zweifelhafter. wenn man das schon haben will, und auf eine story reinfällt, sollte man das auch teuer tun 😉
    ich liiiiiebe marken. warum billig, wenn es auch teuer geht? 😉

  7. wasn nu mit latein morgen?
    schreib mal sms!
    bis dann, lg

    und ich versteh den rummel um ein schwarzes notizbuch mit gummiband nicht.

  8. hatte immer so ein schwarzes mit roten ecken. war auch nicht teuer. hab ich was verpasst? *kopfkratzundblödguck*

  9. mensch sandra, kennst du den die intelektuelle art des ideensammelns nich: das M-büchlein 😉
    ich versteh die sinnlose story nich, es reicht doch , dat dat total stylish ausschaut, ne wohr gä?

  10. na schick ist es schon… mir reicht das von mc paper, das gute… 🙂
    wenn denn auch so tolle sachen drinstehen, wie es von außen den anschein hat… dann ist ja alles prima. liebe grüße, habt ihr eure mäuschen und hamster schon wieder zurück? 🙂

  11. Ja sind wieder im Lande. 😀

Kommentare sind geschlossen.

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