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panta rhei

Es soll sich regen, schaffend handeln, Erst sich gestalten, dann verwandeln; Nur scheinbar stehts Momente still. Das Ewige regt sich fort in allen: Denn alles muß in Nichts zerfallen, Wenn es im Sein beharren will.

Der Mensch lebt ja bekanntermaßen nur einmal. Okay, lassen wir den östlichen Religionen ihren Glauben. Jedoch… wenn man sich die Tatsache vor Augen halt, dass man alles nur ein einziges Mal machen kann (das gilt jetzt auch für die Buddhisten und Hinduisten, denn man wird ja als gleiches nicht als dasselbe reinkarniert), verliert das Leben irgendwie an Fröhlichkeit.

Das Sitzen in einer Kneipe mit Zigarette im Mund und vor sich hin dösendem Bier geschieht so nur ein ein einziges Mal. Der Moment einer grausamen Prüfung, wenn man in den Blicken des Prüfers die Enttäuschung über die gegebene Antwort entdeckt, gehört dann aber auch zu den Dingen, die nur eine einziges Mal durchgestanden werden müssen. Es ist auch nicht möglich den Besuch einer Stadt zu wiederholen. Die Parameter haben sich geändert. Man reist erstens nicht in dieselbe Stadt und ist zweitens auch nicht mehr man selbst. Die Parameter haben sich nur um winzige Millimeter verschoben. Alles ist anders. Die Zeit kennt keine Identität. Die Zeit kennt keine Kopie und die Zeit kennt keine Wiederholung (jedenfalls solange nicht bis eine mathematische Formel das Gegenteil beweist).

Das führt zur unvermeidlichen Erkenntnis, dass sich alles bewegt. Alles geht voran, getrieben vom Riemen der Zeit, der uns Individuen voranpeitscht zum Nichts. (heißt das jetzt, dass es im Ganzen doch etwas Unveränderliches, Statisches gibt? – das Nichts). Somit bleibt natürlich die Frage am Ende stehen, wie das Leben als ein Spiel betrachtet werden kann? Wenn Menschen dann meinen, das Leben sei ein Spiel wird es problematisch. Ist das Spiel des Lebens freiwillig oder erzwungen? Hat es eine klare Verortung und Verzeitlichung? Hat es Regeln? Sind diese Regeln gesetzt oder veränderbar? Spielt man es des Sieges wegen oder des Spieles selbst wegen?

Diese Fragen kreisen tief um die Definition des Spiels. Jeder kann sie an das Leben anlegen und für sich selbst beantworten. Jedoch unter der Prämisse der vorherigen Absätze kann eine Eigenschaft für das Spiel ausgeschlossen werden. Das Spiel ist nicht wiederholbar. Allenfalls erneuerbar, auffrischbar. Doch du spielst ein Spiel nie ein zweites Mal. Die Parameter sind andere.

Doch was nützen dir diese Erkenntnis. Naja, zunächst kannst du mit einem gewissen Lächeln auf Menschen schauen, die in ihren Lebensbeschreibungen in etwa Sätze angeben so wie diesen: „Lebe jeden Tag so, als ob es dein letzter wäre.“ Doch sollte man den Spruch womöglich upgraden: „Lebe jeden Tag absolut, denn er ist der einzige seiner Art.“ Ob du nun diese Tage absolut gar nicht oder absolut seiend lebst, ist dir dann selbst überlassen.

Das waren die Worte zum Sonntag. Am Mittwoch.

2 Kommentare

  1. die schwermut und die ursacheN dieser, lassen den blick unvermeidlich auf das ganze schweifen. die details werden schnell ausgeblendet. und wenn du sagst, dass du sie nicht ausblendest, dann bewertest du sie eben weniger wichtig, als das ganze.

    in den details steckt der antrieb und die freude. nur da eigentlich. und wenn man sich darauf fokussiert, besonders in schlechten bzw. „klaren“ „zeiten“, dann vergisst man das ganze. das tut dem kopf gut und ist wahrscheinlich besser, auch wenn es nicht das beste ist.

    wen interessiert das beste?

  2. das alte design hat mir besser gefallen…

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