Ich befülle meine Lunge mit Feuer. Kurz. Und lass es danach erkühlt wieder heraus. Die Fensterwand an der anderen Seite der Straße ist fast nicht mehr zu erkennen. Diese Herbstnebel ist wieder da. Wie oft wurde hier schon darüber geschrieben. Dick und milchig liegt er in den Straßen – erstickt Gedanken.
Wie oft wollte ich jetzt schon bei dir klingeln. Immer wieder stand ich vor deinem Haus. Blinzelte um sicherer zu sein, dass doch noch Licht brennt. Wie oft stieg ich die Stufen zur Tür hinauf. Wie oft stand ich vor dem Klingelbrett, um dann doch den Finger wieder zurückzuziehen, ihn wieder in die Tasche zu schieben. Zu gehen.
„Es ist nichts.“ ist der schlimmste Satz, den man sagen kann. Ohne Worte ausgedrückt zeigt er sich nur in leeren Blicken, die nichts mehr wollen. Vielleicht nie etwas wollten.

Wir waren auf der Suche nach einem gemeinsamen Himmel. Da, wo Sterne zueinander passen. Da, wo nicht nur ein Mond über uns wacht. Da, wo am Tage die Sonne nie in den Augen schmerzt. Du lebst nun unter einem anderen Himmel. Deine Sonne steht höher und hier bei mir verdecken die Wolken den Mond. Ich hatte die Tür offen gelassen. Früher bist du hineingeschlichen. Hast dich niedergelassen und wolltest nicht gehen. Jetzt schließe ich die Tür hinter mir. Du musst vorbeigehen. Manchmal achtest du vielleicht, ob der Türspalt erleuchtet ist.

Unwissenheit ist nur die naive Form der Ungewissheit. Vor, zurück und nichts geht. Die Tür bleibt wohl zu. Ich habe jetzt das Fenster offen und warte darauf, dass der Nebel ins Zimmer zieht. Die Lungen sind immer noch voll von Feuer. Es ist kalt. Rum gefriert nicht.