Gestern früh bin ich aufgewacht. Aber es schien nicht alles normal. Mein Kopf lag auf einem schwarzen Stück Stoff. Es roch ganz gut. Nachdem mir dies im Halbschlaf bewusst wurde, drängte es mich immer mehr gen wach werden. Ab einem bestimmten Zeitpunkt war ich dann fähig – säuglingsgleich meinen Kopf zu heben. Ich besah dieses schwarze Stück Stoff. Es war ein T-Shirt von H&M. Das „Divided“-Label war trotz schmurrigen 7:15 Uhr-Licht gut zu erkennen. Relativ schnell erkannte ich, dass es sich um ein Damen-T-Shirt handeln musste. Zum einen verriet es mir der Geruch, zum anderen der Schnitt, der sich – so wie es da lag – doch recht eindeutig als weiblich abzeichnete.
Kurze Zeit geriet ich in Panik. „Du wirst doch nicht etwa…?“ Ich zweifelte an mir selbst, warf mich um und durchsuchte die andere Seite des Bettes. Es war leer. Mein Hirn war noch nicht fähig, wirklich sinnvolle Gedanken zu veräußern. So war, anstatt einer realistischen Lösung, mein einziger Gedanke, die Analyse des Abends davor. „Wann hatte ich den Filmriss?“ Was zur Hölle habe ich gestern eigentlich gemacht?“ Die Suche nach Antworten wurde einzig durch das Lauschen, ob sich im Bad etwas bewegt bzw. ob irgendetwas in der WG zu hören sei, durchbrochen. Kurz starr vor Verwirrung stieg ich aus dem Bett, tapste zu Tür und Flur, besah das Bad und die Küche: leer.
Ich entschied mich, dem Vorfall kein weiteres Interesse zuzusetzen. Kroch etwas entnervt ins Bett. Ich war mir dann auch recht sicher, dass der Abend zuvor alleine im Bett endete. Ganz sicher. Ich hatte noch ein wenig gelesen, ein Video geguckt und war dann irgendwie eingedöst.
So viel dazu. Am Frühstückstisch begab ich mich mit dem Rest der WG auf Lösungssuche. Nachdem alle gelacht hatte, fiel mir dann ein passender Lösungsvorschlag ein. Jemand musste beim Dreh am Wochenende im Dunkel des Sets ausversehen, das T-Shirt in meine Tasche gesteckt haben. Dieses Täschlein befand sich in der Nacht auf dem Schrank, der über meinem Bett prangt. Gott oder Zufall wollte, dass es in meinem Bett landet und mir einen seltsamen Morgen bereitet.
photo by wallspankers.com
13.02.2008 at 10:15
irgendwie süss, deine Ängste 😉
13.02.2008 at 15:05
feine geschichte – auch wenn mir ein happy end lieber gewesen wär :o)
15.02.2008 at 15:38
War das nicht ein Happy End…? 😉