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Autor: Theodor Thornthrop (Seite 1 von 2)

Experteninterview: Weihnachten

urbandesire: Herr Köhler hat gestern seine Weihnachtsrede gehalten. Was sind Ihre Gedanken dazu?
Theodor Thornthrop: Er hat die erwarteten Kernpunkte angesprochen. Der grosse Knall blieb jedoch aus.
urbandesire: Sie meinen sein beständiges Herummäkeln an der Verfassungskonformität von beschlossenen Gesetzen?
Theodor Thornthrop: Konform heisst eben nicht konfortabel. Aber ich meine ja gar nicht, dass der Tellerrand des Herrn Köhlers äußerst beschränkt ist. Er macht seine Sache schon ganz gut, aber die Vanillekipferl, ich bitte sie!
urbandesire: Verkohlt?
Theodor Thornthrop: Dieser Scherz wäre jetzt all zu billig, meinen Sie nicht?
urbandesire: Verzeihung. Was sind Ihre Gedanken zu den Feiertagen?
Theodor Thornthrop: Verdienstausfall.
urbandesire:
Theodor Thronthrop: Hahaha, jetzt habe ich sie aber verkohlt, was?
urbandesire:: haha.
Theodor Thornthrop: Nein, mal im Ernst: Raupen können riechen, ob es Tag oder Nacht ist.
urbandesire: Können die Raupen auch Weihnachten riechen?
Theodor Thornthrop: Na klar, bei dem Weihrauchgestank. Oh, Können Sie bitte das Fenster öffnen?
urbandesire: Jetzt wird es aber langsam kühl hier.
Theoror Thornthrop: Warten Sie, ich zünde den Weihnachtsbaum an.
urbandesire: Ja besser, ich Danke Ihnen für das Gespräch.

Die Farben des Herbstes

Silber und Schwarz sind die beliebtesten Autofarben in Deutschland. Allen Lesern, die mit Goethe

„Diesmal streust du, o Herbst, nur leichte, welkende Blätter;
Gib mir ein andermal schwellende Früchte dafür.“

seufzen, wenn die goldene Herbstsonne auf die Karossiere scheint, die der freundliche Mann vom Kundenservice poliert, sei gesagt, dass als Farben des Herbstes für 2006
SIMPLY TAUPE, PALE KHAKI, APPLE CINNAMON, GOLDEN OCHRE, MINERAL RED, FROST GRAY, VETIVER, BIJOU BLUE, PURPLE MAGIC, RED MAHOGANY
festgelegt worden und als markenrechtliches Eigentum von Pantone Inc geschützt sind. Mehr darüber mag der geneigte Leser im pantone color fashion report fall 2006 nachlesen.

Eine Chance für Thomas Bernhard

Thomas Bernhard ist ein österreichischer Schriftsteller, der schon seit längerem tot ist. Eigentlich fehlt er niemanden, weil er nur schimpfen, herumgranteln und deprimieren kann. In seinem bekanntesten Buch der Untergeher zum Beispiel dreht er Glenn Gould einen Strick daraus, so gut Klavier spielen zu können.

Wahrlich kein angenehmer Charakter ist dieser Thomas Bernhard. An unserer Zeit hätte er wohl Gefallen gefunden und gebloggt, täglich… oder eine Bildkolumne geschrieben. Schlimmer als Franz Josef Wagners Gekotze kann es in einer Kolumne ja nicht mehr kommen. Darum haben wir uns entschieden, Thomas Bernhard wiederzubeleben. Marcus alias Urbandesire hat uns dafür ohne grosse Fragen Platz auf seiner Domain eingeräumt. Danke.

Genug der Vorrede, hier ist der Link zum (beinahe) täglichen Herumgranteln am Weltgefüge:

www.untergeher.urbandesire.de

Wie man Napoleon füttert

Viele Napoleon-Lippfische (Cheilinus undulatus) finden einen tragischen, unnötigen Tod, weil sie von Touristen mit Bananen gefüttert werden. Das muss nicht sein. Die Mägen von klassischen Hausschweine (Sus scrofa domestica) reagieren weitaus unempfindlicher auf geschälte Bananen. Allerdings ist auch hier Obacht geboten: In Frankreich ist es gesetzlich verboten, einem Schwein den Namen »Napoleon« zu geben.

Ein typischer Napoleon-Lippfisch

Linkshänder aller Welt und so weiter

Vor kurzem erfuhr ich, dass Kermit Linkshänder ist. Augenblicklich überkam mich ein Weinkrampf vor Rührung. Endlich, endlich habe ich nicht mehr das Gefühl allein zu sein; kein Aussenseiter mehr, den Stift in der falschen Hand zu führen in einer Gesellschaft, die die Schreibrichtung willkürlich von links nach rechts vorgegeben hat. Vorbei mein Versteckspiel: Nie wieder werde ich verschämt mit dem Block auf den Knien kritzeln. Nein, Niet, von nun an werde ich stolz AUF der Tischplatte mit meiner verkrampften linken Hand meine Worte niederschreiben, damit die Tinte nicht verschmiert.

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