Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich kann mobil einfach nicht bloggen. Ich mag die WordPress-iOS-App durchaus gerne. Aber nur, wenn es darum geht mal eben fix einen gefundenen Fehler in einem bestehenden Artikel auszumerzen. Aber einen regulären Beitrag verfasse ich so ungern damit. Anders als Federico Viticci, der beeindruckender Weise seinen kompletten Workflow auf das iPad ausgerichtet hat und darüber zahlreiche sehr interessante Artikel verfasst hat. Aber gut, er nutzt ja nicht die WordPress-App, sondern Editorial und hat offenbar auch ein ganz eigenes CMS für das Blog macstories.

Noch dazu bin ich immer wieder mit dem gegenwärtigen Aussehen von urbandesire.de unzufrieden. Habe aber auch keine Zeit, mich wirklich um die Theme-Entwicklung zu kümmern. Während es mich lange Zeit nervte, dass mein Theme durch Sidebar und Klimbim von den Artikel ablenkte, und ich dazu entschied auf ein neues Theme zu setzen, dass die Texte in den Vordergrund rückte, war es mir dann wieder zu kahl und zu umständlich auch permante Inhalte wie Menüs, Blogroll etc. einzupflegen. Deswegen habe ich heute mal wieder auf ein neues Theme umgestellt, dass so etwas wie einen Kompromiss darstellt. Ein bisschen Menü und Klimbim oben und unten… und der Rest fokussiert sich auf die Texte.

Es nervt sowieso, dass diese ganze Widgetisierung der WordPress-Themes, ihrer Anpassbarkeit so stark zusetzt. Wo man früher einfach mal einen html-Schnipsel irgendwo hinzufügen oder mal eben fix Schriftgröße oder Linkauszeichungsfarbe in der CSS-Datei varieren konnte, muss man heute endlos komplizierte Stylesheets durchwühlen und rumtesten, bis man die Funktion gefunden hat, die Wirkung zeigt. Na klar, dem Laien wird es nun wesentlich einfacher gemacht im Rahmen des vorgebene Algorithmus das Theme nach seinen Wünschen anzupassen, wer diese Regeln aber verlassen will und nur ein interessierter Laie und kein html/css/php-Profi ist, hat es nun ein ein ganze Ecke schwerer. Oder man setzt halt auf ein altes, simples Theme und nimmt sich die Zeit ein eigenes Child aufzubauen, der den Vorstellungen entspricht. Aber wer macht das schon bzw. wer hat dafür noch Zeit?

Egal. Interessanter ist es aber, dass viele der alten Bloggerkollegen und -kolleginnen (muss man jetzt eigentlich gendern…?) verschwunden und/oder unbekannt verzogen sind. Einige wenige Leuchttürme der ehemaligen Jenaer und Thüringer Blogosphäre, in der ich persönlich Social-Mediamäßig sozialisiert worden bin, existieren noch und blubbern so fleißig vor sich hin… aber viel sind verschwunden oder nur noch bei twitter, oder so. Das ist lustig, da ich meiner naiven und jugendlichen Leichtsinnigkeit immer gedacht habe, so Bloggen, das ist eine Wesenfrage und somit eine Sache für die Ewigkeit. Wer einmal damit angefangen hat, der wird nie wieder aufhören. Aber so ist es nicht. Leben ändern sich, Prioritäten variieren und Zeit wird knapp. Dies gilt vor allem, wenn man mit seinem Blog nie so richtig die Anonymität verloren hat. Also nie „Erfolg“ hatte oder populär geworden ist. Diejenigen, die es geschafft hatten, sind mehr oder weniger immer dabei hängengeblieben. Egal.