Das Buch (Immanuel Kants „Kritik der reinen Vernunft“) war – was mein Verständnis des Zeitproblems anlangt – die Axt, die das Eis meiner Begriffsstutzigkeit sprengte […] Daß ganz gleich, was wir denken, die Zeit ein unhintergehbare Voraussetzung dieses Denkens ist, dass wir uns nie Zeit ohne Zeit und auch nie keine Zeit ohne Zeit vorstellen können, daß Zeit wie der Raum eine Grundmodalität unserer Welt- und Selbstsicht darstellt, und zwar jeder uns irgendwie begreiflichen Welt, nicht nur des Newtonschen vierdimensionalen Universums […].
aus: Thomas Lehr – Das gestörte Experiment.
Literarische Seitenblicke zur Naturwissenschaft (SPRITZ 2006)