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Schrei‘ mal ohne Ton

Manchmal ist man enttäuscht von Menschen. Da wacht man früh auf und hat keinen Hunger. Die Magengegend will einfach nicht. Die Gedanken kreisen um die letzte Nacht. Schlaflos triebst du im Bett herum. Auf der Suche nach der Kante, die die Möglichkeit offeriert auszusteigen aus diesem im widerlichen Traumland herumfliegenden Wolkenbett. Man bleibt liegen und versucht das System neuzustarten und endlich den Schlafmodus zu finden. Denn es nutzt nichts auszusteigen aus dem Wolkenbett. Der Wolkenbettbettvorleger besteht aus Würmern, die dir entgegen schlingern. Du überlegst dir den Arm abzuhacken, um ihn als Anschauungsobjekt herumzureichen. Vielleicht überlebst du es, bis die Gruppe von Leuten ihn inspiziert hat.

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Es ist ein seltsames Gefühl im eigenen Blog eingeschränkt zu sein. Ich kann nicht das schreiben, was ich will. Und es ist nicht nur die Sorge, wer mitliest, sondern auch die Sorge, dass man schließlich selbst mitliest. Jedes Mal, wenn ich diesen gruseligen „Veröffentlichen“-Button betätige und so einen Texten freigebe – eigentlich nur für archive.org und die Tatsache, dass mein künftiger Arbeitgeber einen Grund mehr hat mich zu kündigen – , fühle ich mich so benutzt. Einfach dreckig und ausgespuckt. Bei so vielen Dingen herrscht eine innere Zensur. Es fehlt einfach das Vertrauen in die Öffentlichkeit. Und auch das Vertrauen in sich selbst. So bin ich anscheinend weiter auf der Suche nach dem richtigen Text, aber vor allem nach dem richtigen Inhalt, der auch dem hierigen Leser mal etwas sagt und nicht er beim Lesen nicht ständig an der Unverständlichkeit zerbricht.

Naja, ein Anfang ist gemacht.

6 Kommentare

  1. Lass dir von solchen Antigedanken nicht die Freiheit zum Schreiben nehmen, denn so lässt du dich zensieren. Bei mir ist es so: Wenn ich erst einmal auf den Veröffentlichen-Button klicke, dann schäm ich mich manchmal vll dafür oder es ist mir gar peinlich was ich geschrieben habe (naja eher selten), aber: Dafür ist es raus, in die Welt geschrien, meine Gedanken gebündelt und per Luftpost verschickt. Und schon fühle ich mich beflügelt und der Kopf ist wieder frei für andere Gedanken.

  2. du wirst stets schwierigkeiten bekommen, wenn du ehrlich dinge veröffentlichst, die andere betreffen und in gewisser weise auch angreifen. diesen weg zu wählen ist sinnlos, wenn du deinen blog nicht als wichtigen teil deiner welt siehst.

    aber es gibt eine treffende ausrede, falls du ärger bekommen solltest mit bestimmten beiträgen: du hast es im moment des schreibens nun mal so gefühlt. und das ist nicht dein problem. es ist problem der anderen, das sie dann an dich herantragen. wenn du ihnen verständlich machen kannst, dass du nun mal so denkst und schreibst, dann bist du im recht. und so schwierig und hart sich manche worte auch lesen, die einen mitlesenden betreffen. es ist dein kopf. und es ist dein terrain hier.

    viele bloggen nicht das, was sie wirklich beschäftigt. aus angst oder wasweißich. ich tue es. und mir geht es besser.

    inwiefern das für dich richtig wäre, musst du klar für dich selber bestimmen. und du musst wissen, wie du zu all dem hier (dein blog) stehst und welchen stellenwert er hat in deinem leben.

  3. Ich weiß und gelobe irgendwie Besserung. Mal sehen.

  4. Die innere Zensur ist ja der soziale druck der auf uns lastet. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, es zeigt, dass du ein teil vom System bist. Doch sollte man den Mut besitzen sich aus dem Fenster zu lehnen und manchmal einfach keinen Kompromiss einzugehen.
    Was ich aber viel schlimmer finde ist, wenn man etwas schreibt, wofür man sich im nachhinein schämt oder eben vom Boss eigentlich eine Kündigung verdiet hätte, man aber weiss dass das wo man gesagt hat auf gar kein Echo stösst. Denn dann wirst du nicht mehr wahrgenommen. Somit kannst du z.B. deinem chef danke sagen wenn er dir kündigt, weil er komische Bolgeinträge von dir gefunden hat 😉

  5. ich kann das auf jeden fall ziemlich gut nachvollziehen. oft genug denk ich selbst so. oder verwerfe den gedanken schnell wieder, weil ich sonst nie auf ‚bloggen‘ klicken würde.

    sicher ists manchmal bedrückend nicht einfach drauf los schreiben zu können. aber andererseits schreib ich sowieso nur für mich, zumindest hauptsächlich. und wenn es andere menschen lesen, dann ists ok.

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