Eine alte Rezension, die ich nie zu Ende gebracht habe. Es ging um Tomte und „Heureka“. Es ist schon die dritte Single ins Land gegangen und ich all dies nicht gewürdigt. Die erste Version dieses Artikels entstand im Oktober 2008 – kurz nachdem entscheidende Änderungen mein Leben durchquerten. Seitdem habe ich den Artikel immer wieder angefangen, umgebastelt, aber nie zu Ende bekommen geschweige denn veröffentlicht. Besser ist er trotz der all der Zeit nicht geworden. Aber es geht ums Pathos und um das Leben; also was solls.
Ich widme diesen Tag Tomte. Als Tomtehörer hat man ja so Probleme in der Gesellschaft. Entweder man befindet sich unter Leuten, die einen voll und ganz in der Leidenschaft zu dieser Band verstehen. Menschen, die diesen Pathos verstehen. Die darin das Leben sehen und einfach vom Glück verbrüht wurden. Auf der anderen Seite – mit Sicherheit der größere Teil der Welt – findet man es zum Kotzen. Entweder „Pseudointellektuelles Weichspülergeseiere“ oder „noch dümmer als Toco“…
Soweit die Marktchancen der Band. Blicken wir über die Ungläubigen hinweg. Bringt nichts. Geht ja auch so weiter. Tomte haben am 10. Oktober 2008 ihr neues Album „Heureka“ veröffentlicht. Dies ist das insgesamt fünfte Studioalbum und sollte auf einer gewissen Weise einen Neubeginn darstellen. Weniger Pathos, mehr Tomte. Und nach einen ersten Eindruck haben die zwölf Songs diesmal ein bisschen weniger Zuckerguss abbekommen als das noch die „Buchstaben über der Stadt“ zum Weglutschen anboten.
Trotzdem kann man sich nach einem starken Beginn des Albums mit „Heureka“, „Wie ein Planet“, „Wie siehts aus in Hamburg“, dann doch auf eher versöhnliche Töne einstellen, die dann doch eher mehr nach den „Buchstaben über der Stadt“ klingen als an alte sonnige Nächte.
Ich finde die Umstellungen in der Band sind kaum rauszuhören. Dass Timo Bodenstein nach Dekaden bei Tomte das Weite suchte und Max Schröder dessen Posten am Schlagzeug übernahm, ist nicht spürbar. Vom Sound her solide, keine richtig großen Melodien, nichts Weltversenkendens. Einfach wieder eine glückliche Platte. Ein Platte über das, was die Kritiker Kitsch und Pathos nennen. Dass bei Thees aber einfach eine unpeinlich angesungene Variante von Leben ist. Und doch ist die Platte melancholischer als noch der Vorgänger, ein wenig nachdenklicher.
Und natürlich kann jeder Tomte-Hörer seinen Zitatenfundus um einiges erweitern. Neben so treffenden und allumspannenden Zeilen wie „Du nennst es Pathos, ich nenn es Leben…“ oder auch „Du willst die Welt verändern, lies ein ganzes Jahr die Zeit, wie Olli so gut sagt, weil die Zeit sich so beeilt“ (Die Zeit)
Und als visuelles Highlight gibt es das Video zur dritten Singleauskopplung: „Wie siehts aus in Hamburg“
01.03.2009 at 19:50
„album of A week“ oder doch „…of THE week“ ?!?
wie auch immer: tomte werden durch raufundrunter spielen niemals abgenutzt. Auch eins meiner dzt. lieblingsalben – immer mit dabei am handy und daheim auf itunes 🙂
14.03.2009 at 09:14
Ups… korrigiert. 😀
27.03.2009 at 11:14
Meine Freundin findet Tomte auch ganz toll. Das letzte Album fand ich persönlich nicht soo toll, aber in das neue muss ich mal noch reinhören…
25.08.2009 at 22:43
gefällt. ziemlich gut auf den punkt gebracht.
und dennoch finde ich, dass simon frontzek die band bereichert.
02.06.2010 at 08:53
Hab jetzt in das neue mal reingehört und finde es etwas gewöhnungsbedürftig aber sehr schön.