Nach der letzten audiovisuellen Begeisterung kam ich nicht umhin das Album „Tonnere Binaire“ (20079 von Sna-Fu bei Itunes herunterzuladen, um mir das komplette Œuvre zu geben. Wobei die E.P. aus dem Jahre 2003/2004 kostenlos auf der Homepage der Band unter Medias heruntergeladen werden kann.
Was haben wir also vor uns? Eine im Jahre 2000 gegründete, französische Band, die sich nach dem aus der neueren amerikanischen Militärgeschichte entlehnten Akronym SNAFU (situation normal, all fucked up) benannt hat. Soweit so gut. Und was hören wir. Wir hören einen recht üblichen Post-Hardcore mit ein bisschen Metal. Dabei scheint auch schon wie bei Omaha Bitch (man beachte auch die Korrelation zur amerikanischen Militärgeschichte, die Franzosen scheinen dies irgendwie zu mögen) der amerikanische Einfluss in der Musik spür- und hörbar zu sein. Manchmal ertappe ich mich, wie ich glaube eine gute Version eines Billy Talent-Albums zu hören (z.B. der Song „Dorian“), jedoch sind die rhythmischen Brüche deutlicher und auch der Gesang findet die Kurve. Denn genau in diesen Momenten, zu denen Benjamin Kowalewicz seine stimme in schreckliches und markerschütterndes Kreischen ausufern lässt, findet Clement von Sna-Fu die Kurve, bricht den Hall und staccatoartig wird sich abgewandt vom amerikanischen Emoeinheitsbrei. So sind auch noch die Ansätze der Hardcorewurzeln im Sprechgesang zu hören… im Ganzen eine gute Mischung. Zwar ein wenig verspielt, sehr detailverliebt aber trotzdem extrem eingängig. Ein kleine Perle in diesem Sommer, von der man hofft, dass es auch in Deutschland zu mehr Bekanntheit geschafft wird. Meinen Segen haben die Herren. Für alle der französischen Sprache mächtigen Menschen gibt es hier eine recht nette Rezension.
Das Video hatten wir ja schon mal ausgestrahlt.
urbane Anspieltipps: Dilligence, Dorian und Saltimbanco