Es gibt gute Dinge im Netz.

Ich erinnere mich noch an Zeiten als ich ohne Ahnung (gut daran hat sich bis heute nicht allzu viel geändert), ohne den Namen urbandesire auf statischen html-Seiten ein Onlinetagebuch geführt habe (quasi der Vorläufer dieses Blogs). Mit Neid blickte ich damals zu all denen auf die verstanden, was sich hinter dem Begriffen php, mysql und cms verbirgt. Und noch mehr, die all dies Einsetzen konnten, um wunderschöne Blogs zu schreiben. Das Schöne an html-Seiten war aber, dass sie keine Kommentarfunktion hatten (zumindest konnte ich keine umsetzen) und somit Spam nur ein Begriff war, den ich aus Emails kannte. Ich vermisste Kommentare und Spam eigentlich auch nicht.

Als ich dann später lernte und in Foren und auf anderen Weblogs las, was man nur dazu braucht um ein eigenes richtiges Blog zu starten, lernte ich aber bald darauf die Vorteile der Kommentar zu schätzen. Erst sie machen für mich ein Blog zu dem, was es eigentlich ist – die blanke Verkörperung der Kommunikation. Doch mit dem Einsatz von Kommentaren lokalisierte ich auch schnell den größten und wichtigsten Feind eines Blogs: Spam. Gottseidank gibt es WordPress und seine zahlreichen Methoden (Spam-Karma, Askimet etc.) den Spam in Blogs zu unterbinden.

erstes foto des fotoblogs tageausglas.deDoch irgendwie wollte ich weiter wachsen. Und so stampfte ich mit Ani den Fotoblog tageausglas samt gleichnamigen Portfolio aus dem Webeditor. Ein Fotoblog war damals im Jahre 2004 schon fast ein richtiges Problem. Es gab und gibt zahlreiche Plattformen, die einen Fotoblog-Account bereitstellen. Die Funktionalität ist aber bis heute eingeschränkt. Außerdem störten mich immer nervige Layouts und vor allem Werbung. Irgendwann stieß ich dann auf pixelpost eine kleine Opensource-Software, die endlich all das vereinigte, was ich mir erträumt hatte: zahlreiche Layouts, mehr oder weniger logische Verwaltungssoftware, funktionierendes Kommentarsystem, RSS und Atom-Feeds, Archiv mit automatischer Thumbnailgenerierung, sinnvollem Tag- und Kategorierungssystem usw. – sprich alles, was ein gutes Fotoblog haben muss bzw. haben sollte. Das wichtigste war aber eine aktive Community, die sowohl kreativen als auch technischen Input gab, so dass die Software ständig weiterentwickelt wurde.

Doch mit dem Pixelpost-System kehrte auch ein großer Graus des Web2.0 wieder: Spam. täglicher spam auf www.tageausglas.deDenn nach ca. 1 1/2 Jahren intensivem Fotobloggen schlugen allmählich mehrere hundert Spamkommentare täglich im Fotoblog auf und verschandelten die Einträge. Dies ging sogar soweit, dass ich mich vor wenigen Monaten dazu entschieden habe, die automatische Kommentarveröffentlichung abzustellen und die wahren Kommentare manuell freigab. Doch die tägliche Spamflut, die ebenso einzeln entfernt werden musste, war weiterhin eine riesige und vor allem nervige Aufgabe.

Den Entwicklern von pixelpost war dieses Problem bekannt, viele Nutzer beschwerten sich im Forum, da jeder pixelpost-Blog quasi ungeschützt im Netz herumstand und vermutlich alle Viagraanbieter, Online-Casio-Besitzer und ominösen Softwarevertreiber der Welt auf den pixelpost-Blogs verkehrten. Auch die Versuche mit Anit-Spam-Addons, die Referrer und Kommentare nach Spam durchsuchten, schlugen bei mir fehl, löschten nicht allen Spam und manchmal sogar richtige Kommentare.

Ich war kurz davor die Software schweren Herzens zu wechseln.

Doch dann endlich tauchte mein Retter am dunklen Horizont auf. Es war das Upgrade auf Version 1.6, die mit zahlreichen neuen Features aufwartet. Vor allem aber mit d e r Lösung für Spam. Man integrierte die aus WordPress bekannte Askiment-Lösung, mit der ein Blogger Spamkommentare als solche markieren, dies dann zu einen zentralen Server geschickt und gespeichert wird. Wenn das alle eine zeitlang fleißig machen und Askimet die guten von den bösen Kommentaren zu unterscheiden gelernt hat, gehört Spam im Blog zur Vergangenheit.

Seit dieser Implementierung in pixelpost kann ich wieder beruhigt schlafen. Danken wir dem Fortschritt, der mit meinen Bedürfnissen wächst.