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Das Begr?bnis

Wer will schon sterben? Ich nicht, wahrscheinlich auch du nicht kleiner Blogleser da drau?en. Du sitzt jetzt sicherlich an deiner Tastatur und fragst dich: „Was soll das?“
Es geht um folgende Theorie: Das Begr?bnis ist nicht f?r den Toten, sondern f?r seine Hinterbliebenen.

Jeder hat sich sicherlich schon mehrmals im Leben gefragt, was nach seinem pl?tzlichen Tod mit 23 so passieren kann. Wie werden es die Freunde erfahren, wie wird es die Uni erfahren? Was passiert mit mir? Fest steht, fr?her oder sp?ter wird es jeder erfahren, denn was die Zeit mir gezeigt hat, ist, dass jede Stadt, sie mag so gro? sein wie nur m?glich, trotzdem immer ein Dorf bleiben wird und jede Information, gerade solch eine intensive wie das Ableben eines jungen Menschen, schnell die Runde macht

Hat sich der kleine nun verwirrte Blogleser sich auch schon mal Gedanken dar?ber gemacht, wie sein Beerdigung ablaufen wird? Einfach mal die Frage durch den Kopf laufen lassen, welche Musik gespielt werden soll. Ich hatte mal einen Freund, dessen Lieblingslied war (ob es das noch ist, wei? ich leider nicht) „All I Need“ von Air. Er fand diese Vorstellung, wie wir alle im Saal sitzen w?rden und diese Lied f?r ihne gespielt w?rde, sehr toll. F?r mich bedeutet so etwas die Inszenierung bis in den Tod. Man will es den Hinterbliebenen noch schwerer machen als es eigentlich ist bzw. sein sollte.
Deswegen finde ich die Idee eines Bestatters, der das Hauptaugenmerk der Trauerarbeit auf die Hinterbliebenen legt, sehr interessant. Er bietet die M?glichkeit in einem Privatgel?nde individuelle Bestattungen vollziehen zu lassen. Er hat in einem idyllischen Waldst?ck Raum geschaffen, abseits von Friedhofsnormen, sch?ne und pers?nliche Verabschiedungen zu vollziehen.
Weiterhin bietet er Kochkurse f?r die Witwen und Witwer an, damit sie, erstens wieder unter Menschen zu kommen und zweitens das Selbstwertgef?hl, also auch mal wieder f?r sich selbst zu kochen und den Tisch zu decken, gesteigert wird. Weiterhin hat er auf seinem Anwesen bzw. in seinem Haus R?ume geschaffen, die durch Installationen, den Weg aus der Trauer erleichern sollen.

Der Tote ist sowieso schon tot und abseits von Glauben und Religion bekommt dieser seine Beerdigung eh nicht mit. Eine interessantes Modell.

Frage: Welche Musik w?rden ihr gern auf eurer Beerdigung h?ren? (Ohwohl ihr sie ja gar nicht h?ren k?nnt, oder?)

10 Kommentare

  1. N?her mich mein Gott zu dir.

  2. von wem ist das lied chris?
    ich w?rde was von metallica h?ren wollen 🙂 ein scherz…in anbetracht dessen, dass ich eh ausser von meiner familie schnell in vergessenheit geraten werde….was trauriges von gr?nemeyer….Unbewohnt oder Bleibt alles anders, das ist ein wenig positiv.
    aber ich finde die idee deines heutigen eintrags sehr toll…weil ich oft dar?ber nachdenke, wie ich in erinnerung behalten werde, oder wie andere sich da f?hlen.
    aber ?ber das lied m?sste ich nochmal gr?ndlich nachdenken ….

  3. Mir ist doch noch was eingefallen:

    Jeff Buckley – „Hallejuha“

    Israel Kamakawiwo’ole – „Somewhere Over the Rainbow“

  4. Keine Musik. Kremation und gut ist.

  5. oder california von phantom planet….oder nur die besten sterben jung von den onkelz 😉

    mhhhh….aber da meine eltern meine beerdigung (wenn ich bald sterbe) ausrichten, gibts wahrsch. keine musik….depremierend wie schlecht einen sein eigen fleisch und blut kennt, oder? mhhhhh…..welcher song w?r noch toll…..we?re going to ibiza vn den vengaboys w?rde ich beim b?r spielen lassen…….

  6. Ich denke, „Always look on the bright side“ von Monty Python w?re f?r meine Beerdigung angemessen. Lustig w?re auch ein Testament, da? m?glichst viele Hinterbliebene komprimittiert und sadistische Konditionen zum Erhalt des Erbes enth?lt. Schlie?lich will man nicht so schnell vergessen werden.

  7. das war ja klar das dieses Lied entweder von dir, Jens, oder von Norbert kommen w?rde ! 🙂

    Ich kenn Leute die haben sich totgefahren und tats?chlich Onkelz Nur die Besten sterben jung spielen lassen. Damals fand ich das „cool“ . heute w?rde ich in Anbetracht der Assis, welche das waren (m?gen sie in Frieden ruhen), und dieser Assi Band eher zu anderer Musik tendieren.

    Metallica w?r schon toll – irgend ne Ballade am besten. Vielleicht auch was klassisches von LED Zeppelin oder IronButterfly. Irgendwelcher DeathMetal f?nde ich auch toll – nat?rlich auf der Orgel gespielt. Aber am allertollsten w?rde ich finden wenn auf der Einladung steht „Musik und Alkohol wie immer selbst mitbringen“ .

    Hmm . als atheist und wiederauferstehungsablehner ist es mir eigentlich sowieso egal … solange es sich nicht um ein medizinisches Irrtum handelt und ich mitkriege wie meine Eltern vielleicht „Somewhere over the rainbow“ spielen lassen w?rden – was dann sowieso egal w?re weil mich schliesslich DAS richtig umbringen w?rde 🙂

    ui langer Text !!! Ich finds fies wenn die Kommentare langsam l?nger werden als der eigentliche Blogeintrag, aber Marcus freut sich sicher !

    Gr?sse !!!

  8. Keine Ahnung, von wem das ist…ist schon ganz alt, so ein Klassik-Schinken. Wurde schon auf der Beerdigung meines Opas gespielt.

  9. hmm..interessant mal ?ber so eine Richtung nachzudenken..
    Ich w?rde den Song `the heart asks pleasure first`f?r diesen zynischen Anla? bevorzugen..Stammt aus dem Film `la lecon du Piano`. Gef?llt mir deshalb einfach so gut, weil es einerseits melancholisch und tiefgehend ist und zweitens, weil niemand der dort Anwesenden w??te, welche Welt sich dazu in meinem Kopf abgespielt hat, welche Bilder ich dabei empfunden habe. Also bewahrt man ein klein bi?chen sein Geheimnis bis zu letzt.

  10. Also Cessea, doch wieder Selbstinszenierung? Naja… man will sich schon selbst auf der eigenen Beerdigung als Hauptperson bzw. Mittelpunkt ansehen… 😀 also ist mein Versuch, die Hinterbliebenen in den Vordergrund zur?cken str?flich gescheitert. mhh, naja macht nix.

    Tja und Nyman bei Beerdigungen kommt sowieso immer gut.

Kommentare sind geschlossen.

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