dunkelIch stehe an dem Rand des Tages und die Dunkelheit umhüllt mich… überzieht mich wie goldig klebender Honig – ganz langsam – ganz zart- und doch unausweichlich bis ich vollständig bedeckt bin mit der schweren Masse, die jeden meiner Schritte durch das Dunkel schwerer werden lässt. Ich laufe hindurch und komme doch nicht an, bleibe stehen und finde meinen Schatten nicht mehr. Er ist aufgefressen worden von den kalten Klauen der Nacht, die ihn schrittweise – Biss für Biss – zerrissen haben. Ganz langsam. Bis ich alleine da stand, um nun das große Loch vor mir zu betrachten, dass alles ins sich hineinzieht. Unausweichlich.

Ich schreibe Zeilen. Doch meine schwarzen Buchstaben, die Wörter werden sollen, fließen zusammen – rücken immer dichter – um in endlos schwarzen Linien dem Zeilenende entgegenzustreben. Und doch kein Ziel. Die Wörter fließen aus der Hand, aufs das Blatt, über den Tisch hinunter… immer tiefer. Der Kopf schmerzt, drückt förmlich alle Gedanken nieder. Ich bin in mir auf der Suche. Vielleicht nach einen Ausweg. Ein Ausgang. Doch dich Lichter täuschen, scheinen nur einen Weg zu zeigen. Richten sich eigentlich ins Nichts.

Der Nebel steigt auf. Er umhüllt die Nacht in eine nasse Wehklage. Schwer liegt er in den Straßen, drückt auf alles, was er besetzt. Kalt sind die Nächte. Einsam. Die Hand auf das Geländer gelegt blicke ich hinab. Hinab in das Loch, das vollgestopft ist mit Nebel und Einsamkeit. Dunkel und kalt. Ich reiße die Augen auf, starre hinunter, starre ins Nichts.

An den Wänden wiegen sich die krummen Schatten der anderen. Sie biegen und beben. Drehen sich. – Such Schattenloser… such! –