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Der Urbandesire und die Schufa (Teil III)

Nachdem ich mich so ein bisschen über die Schufa informiert habe und mit Norbert über deren Marketingmethoden in den Kommentaren zum letzten Beitrag hergezogen bin, habe ich mich schließlich registriert und das PostIdent-Verfahren durchlaufen. Es funktionierte alles eigentlich sehr reibungslos. Nur der mitleidige Blick der Postbeamtinfilialmitarbeiterin hinterließ einen faden Beigeschmack.

In der Zeit, in der ich auf den Abschluß der Registierung in Form einer Freischaltemail wartete, machte ich mir eine Reihe von Gedanken, was mich da so an Informationen  erwarten wird: Hab ich vielleicht Konten, von den ich nichts weiß? Gibt es ausstehende Rechnungen oder vielleicht noch mehr Handyverträge.
Noch bevor man zu ersten Login schreitet, erhält man von der Schufa Post. Die Anmeldung erfolgt nämlich nicht nur durch einen Benutzernamen und ein Passwort, sondern um eine sicher Versifizierung vorzunehmen, wird ein Code abgefragt, den man durch verschiedene Zahlen- und Buchstabenkombinationen auf einer mit im Umschlag befindlichen Plastikkarte bildet. Naja nette Spielerei.

So. Die Anmeldung ist durchlaufen und was sehe ich da jetzt in der Datenbank der Schufa. Meine zwei Adressen, mein Konto, aber ich sehe zwei Handyverträge. Einer mit O² und einer mit Eplus. Obwohl ich derzeit gar keine Verträge mit diesen Unternehmen unterhalte, da ich sie ja gar nicht abschließen kann. Sie stammen also noch vom Betrüger und bilden wahrscheinlich die Ursache, dass ich keinen eigenen Vertrag abschließen kann.

Seltsam ist halt, dass damals O² das einzige der „betrogenen“ Unternehmen war, das eine Anzeige stellte – und zwar nicht gegen mich, sondern gegen unbekannt. Ich wurde nur als Zeuge aufs Polizeipräsidium geladen. Und trotzdem führen sie mich als Vertragspartner bei der Schufa auf. Irgendwie schizophren.

Warum und wieso ein Telekommunikationsvertrag nach über 3 Jahren, trotz Kündigung usw. noch besteht, wird nicht erklärt. Und geht aus den Eintragen auch nicht hervor. Was für eine tolle Auskunft! Einzig besteht im Schufa-System die Möglichkeit, die Schufa zu beauftragen, bei entsprechenden Unternehmen nachzufragen, warum der Vertrag besteht. Zwar wurde seitens der Schufa angekündigt, dass die Nachfrage innerhalb von 24 Stunden erfolgt und mir dann vorgelegt wird, bisher – 36 Stunden danach – ist immer noch nichts passiert. Ich schätze auch, dass es sich um eine nichts nützende elektronische Auskunft handelt.

Es bleibt als abzuwarten, was die Nachfrage ergeben wird. Dann muss ich sicherlich per Hotline (12 Cent pro Minute) weiterstreiten. Die 7,60 Euro haben sich anscheinend nicht wirklich gelohnt. Viel mehr als vorher, weiß ich nun auch nicht. Ich gehe aber einfach mal davon aus, dass dich Schufa mehr weiß. Nur weil ich zwei Telefonverträge besitze, ist dies ja noch lange kein Grund, mir einen weiteren zu verbieten. Also müssen nach meiner Logik, diese beiden Verträge als „negativ“ markiert worden sein, nur leider wird diese Information nicht preisgegeben. Wie transparent.

2 Kommentare

  1. So ähnlich hab ich mir das schon gedacht. Irgendwie erschreckend. Keiner weis ja genau wer alles zugriff auf diese Daten hat. Und bei dir nachfragen warum wird sicher keiner. Der Onlineshop bietet einfach nur Zahlung per Vorab-Überweisung an. Die sagen ja nicht warum. Und das ist ja noch das harmloseste.

  2. Datenschutz 2.0 .Mittlerweile darfst du nichtmal selbst alles über dich erfahren. Schon irgendwie traurig.

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